Kreis Wesel. Wer seine Coronaimpfung beim Hausarzt auffrischen will, bekommt im Kreis Wesel schon bald innerhalb einer Woche einen Termin. Nachfrage steigt.
Bei den niedergelassenen Ärzten im Kreis Wesel steigt die Nachfrage nach den Auffrischungsimpfungen deutlich, wohl auch weil die Ständige Impfkommission (Stiko) nun nicht nur den über 70-Jährigen und Risikogruppen den Booster empfiehlt, sondern „mittelfristig“ auch allen anderen Geimpften. Gesundheitsminister Jens Spahn hatte ohnehin schon betont, dass alle einen Anspruch auf die Impfung hätten.
Bisher, so Dr. Franz-Joachim Weyers, Vorsitzender der Kassenärztlichen Vereinigung im Kreis Wesel, seien viele Menschen aufgrund der Empfehlung der Stiko noch zurückhaltend gewesen. Jetzt würden die Hausärzte und andere niedergelassene Ärzte, die im Kreis impfen, aber eine spürbare Zunahme feststellen. „Die Nachfrage in unserer Praxis hat sich in der vergangenen Woche mindestens verdreifacht“, sagt Weyers, dessen Praxis an der Weseler Kreuzstraße liegt.
Praxen bereiten sich auf mehr Zulauf vor
Die Praxen seien auch in der Lage, diesen Zulauf zu meistern, aber es brauche eben auch Vorlauf, um jetzt alles wieder hochzufahren, gesonderte Impfsprechstunden einzurichten und den bürokratischen Aufwand zu bewältigen. Derzeit, so Weyers, müssten Impfwillige auf einen Termin zwei Wochen warten. Das liege an den langen Vorlauffristen für Bestellungen von Covid-19-Impfstoffen, die Ärzte im Moment noch einplanen müssen. „Noch im November soll sich das aber ändern“, erklärt der Mediziner.
Ab dem 23. November gelte dann nur noch eine wöchentliche Vorlauffrist, so dass die Patienten bestenfalls innerhalb einer Woche einen Termin für ihre Boosterimpfung erhalten. Es sei genügend Impfstoff lieferbar.
Impfgeschehen wird „sehr, sehr deutlich ansteigen“
„Ich gehe davon aus, dass das Impfgeschehen in den kommenden Wochen sehr, sehr deutlich ansteigen wird“, meint Weyers. Er glaubt auch, dass Praxen, die sich bisher wegen des hohen bürokratischen Aufwands noch nicht am Impfgeschehen beteiligt hatten oder zwischenzeitlich ausgestiegen waren, nun wieder mitmachen würden.
Dass auch der Kreis ab sofort an seinen Impfstandorten Auffrischungsimpfungen anbietet, hält Weyers für sinnvoll. „Sie haben durchaus ihre Berechtigung, denn es kann keiner die Entwicklung der kommenden Wochen absehen.“