Hamminkeln. Der CDU-Stadtverbandsvorsitzende von Hamminkeln, Norbert Neß, bleibt unangefochten an der Spitze seiner Partei. Dieter Wigger scheidet aus.

Vor allem Formalien prägten die CDU-Mitgliederversammlung, denn es standen Vorstandswahlen auf der Tagesordnung. Veränderungen gab es kaum. Lediglich Dieter Wigger gab seinen Posten als stellvertretender Vorsitzender ab, weil er als Anwalt und Notar gut zu tun habe. Für ihn wurde Marcel Opladen als stellvertretender Vorsitzender gewählt. Ihm zur Seite steht Stefanie Borin-Schulten, die als stellvertretende Vorsitzende wiedergewählt wurde.

In ihren Ämtern bestätigt wurden auch Kassierer Josef Vehns, Schriftführerin Christel Joormann-Sauer und Mitgliederbeauftragter Bernhard Boland. Gerret Wedler wurde in den neu geschaffenen Posten als stellvertretender Schriftführer gewählt. Neu geschaffen deshalb, weil sich Christel Joormann-Sauer am Ellbogen verletzt hatte und es keinen Stellvertreter gab. Diesen Missstand wollte die CDU beseitigen.

Landtagsabgeordnete meldet sich per Video zu Wort

Die Hamminkelner Landtagsabgeordnete Charlotte Quik meldete sich mit einer Videobotschaft zu Wort, weil sie einen Termin in Düsseldorf hatte. Sie zog - wie sollte es anders sein - eine positive Bilanz für Hamminkeln nach vier Jahren Schwarz-Gelb in der Landeshauptstadt: ob Gemeindefinanzierungsgesetz, moderne Sportstätten, Heimatförderung oder Kulturförderung im ländlichen Raum mit Schloss Ringenberg als Drittem Ort oder Investitionen in die Infrastruktur vor Ort.

Norbert Neß, der in seinem Amt mit 39 von 44 Stimmen, bei zwei Enthaltungen und drei Nein-Stimmen, souverän wieder gewählt wurde, hatte sich in seinem Bericht kritisch mit seiner Partei auseinander gesetzt. Der Bundestagswahlkampf sei „grottenschlecht“ gelaufen. Das habe nicht nur mit Armin Laschet zu tun, sondern unter anderem auch mit dem „Störfeuer aus München“ und einer schlechten Kampagne. Als er die ersten Wahlplakate gesehen habe, dachte er nach eigenem Bekunden, dass die richtigen Plakate noch kommen würden. Sein Fazit: „keine Botschaft“.

Peter Mellin gab einen Anstoß

Für sich selbst leitete er - in Anlehnung an eine Mail des Hamminkelner Ehrenvorsitzenden Peter Mellin an einen Parteikollegen - drei Aufgabengebiete ab: „Wir müssen was ändern“, „Wir brauchen neue Ideen“ und „Die CDU muss bürgerfreundlicher sein“. Gerade im lokalen Bereich sei letzterer Punkt vor allem im Kommunalen am besten umsetzbar. Für ihn sei entscheidend, dass die CDU mit Augenmaß agiere, für den „normalen Bürger“ arbeite.

Er selbst habe sich nach mehr als zehn Jahren als Vorsitzender hinterfragt, denn „niemand ist unersetzbar“ und die Partei sei in Hamminkeln „älter und weniger“ geworden. Doch „Wegducken“ sei - in Anlehnung an Bernhard Worms - keine Alternative. Dass die Hamminkelner CDU nicht wirklich einen Querschnitt durch die Bevölkerung abbildet, zeigte sich auf der Mitgliederversammlung. Von 44 anwesenden Mitgliedern waren nur fünf Frauen.

Es steht eine Vorstandsklausurtagung an

Drei Arbeitskreise hatte die Hamminkelner CDU nach der Kommunalwahl gegründet, um die schlechten Ergebnisse zu ergründen und neue Ideen zu entwickeln. Diese will der „neue“ Vorstand nun in einer Klausurtagung erörtern und daraus seine Schlüsse ziehen.