Hamminkeln. Die geplante Umstrukturierung bei der Weseler Kreispolizei stößt bei den politischen Fraktionen nicht auf Begeisterung. Viele sind enttäuscht.

Die Politik in Hamminkeln ist nicht amüsiert über die Pläne der Kreispolizei mit der Degradierung von der Wache zur Dienststelle und der damit verbundenen Anzeigenannahme in Wesel.

Vor allem die Informationspolitik bezüglich der Neubaupläne stößt den Fraktionen übel auf. „Das ist enttäuschend“, findet beispielsweise CDU-Fraktionschef Johannes Bauhaus. Wichtig ist ihm, dass die Polizei weiterhin in der Flächengemeinde präsent und bei Notfällen schnell vor Ort ist.

Jörg Adams, Fraktionsvorsitzender der SPD, wird noch ein wenig deutlicher. „Um kleinere Delikte wie einen Fahrraddiebstahl anzuzeigen, fährt doch niemand nach Wesel“. Darin ist er sich mit dem USD-Fraktionsvorsitzenden, Helmut Wisniewski, vollkommen einig. Dass das Sicherheitsgefühl der Hamminkelner sinken wird, steht für Adams und Wisniewski außer Frage.

Beide beklagen auch die Informationspolitik. „Im September haben wir ein Grundstück für die geplante neue Wache gefunden und jetzt heißt es ‘April, April.’“ Adams ist sich auch jetzt schon sicher, dass die Bevölkerung die Kommunalpolitiker für die Degradierung verantwortlich machen wird, obwohl die mit der Entscheidung nichts zu tun hat: „Angesprochen werden wir vor Ort.“

„Transparenz sieht anders aus“

Für Kopfschütteln haben die Polizeipläne auch beim FDP-Fraktionsvorsitzenden Armin Marth gesorgt. „Und wir haben noch mit dem Grundstückseigentümer wegen der Fläche für den Neubau gesprochen“, ärgert er sich.

Außerdem habe im Wahlkampf das Thema Sicherheit unter dem Motto „Die Polizei muss im Dorf bleiben“ eine wichtige Rolle gespielt. Auch was die Zeit angeht, in der Beamte in Notfällen vor Ort sind, ist Marth mehr als skeptisch.

Johannes Flaswinkel, Fraktionsvorsitzender von Bündnis 90/Die Grünen
Johannes Flaswinkel, Fraktionsvorsitzender von Bündnis 90/Die Grünen © FFS | Erwin Pottgiesser

Überrascht und auch enttäuscht hat Johannes Flaswinkel (Grüne) auf die Nachrichten aus der Kreisstadt reagiert. Auch ärgert er sich, dass die Kreispolizeibehörde nicht eher signalisiert hat, dass ein Neubau womöglich überflüssig wird. Transparenz geht nach seiner Meinung anders: „Das ist auch eine Abstufung der Sicherheit. Das wird bei der Bevölkerung nicht gut ankommen.“

Neubau der Wache noch sinnvoll?

„Wir sollten die Entscheidung des Innenministeriums abwarten und dann noch einmal im Rat genau abwägen, ob ein Neubau der Wache noch sinnvoll ist, gerade auch mit Blick auf den Haushalt.

Die Sicherheit in Hamminkeln darf sich durch die geplante Reform nicht verschlechtern, kommentiert FWI-Pressesprecher Daniel Puckert die aktuelle Situation