Wesel. Beim Brustkrebs-Infotag im Welcome-Hotel gab es viele Vorträge und Workshops rund um das Thema.
Auf Einladung des Brustkrebszentrums am Evangelischen Krankenhaus Wesel informierten sich am Sonntag insgesamt 82 Gäste im Welcome Hotel beim (Brust-) Krebs-Infotag „Frauensache“. Nach der Begrüßung durch Schirmherrin und Bürgermeisterin Ulrike Westkamp stellte sich das ärztliche Leitungsteam des Zentrums für Frauengesundheit vor. Auch Kooperationspartner und Selbsthilfegruppen präsentierten sich. In den Vorträgen und Workshops ging es um Sexualität und Krebs, Yoga und Klangschalenmassage oder eine Schnupperstunde im Rehasport.
Über die Situation mit der Familie sprechen
Für die zehn Männer, die die Veranstaltung besuchten, hielt Dr. med. Markus Valk den Vortrag „Meine Partnerin hat Krebs – wie gehe ich damit um“. Die Familientherapeutin vom LVR-Klinikum Essen, Mette Barslev, widmete sich dem Thema „Mama hat Krebs – wie sage ich es meinem Kind.“ Sie empfiehlt: „Reden Sie mit den Kindern offen und ehrlich über die Diagnose und die Situation.
Es betrifft alle in der Familie, wenn die Mama erkrankt und der Alltag völlig aus den Fugen gerät. Man muss nicht alles sagen, aber das was man sagt, muss wahr sein.“ Man sollte das Kind altersgerecht über die Krankheit informieren und alles Wichtige vermitteln, damit das Kind eine Basis hat, um auch Fragen zu stellen.
Proben schon während OP untersuchen
Die Pathologin Dr. Elza Friedländer zeigte am Infostand einen Überblick ihrer täglichen Arbeit und anhand von Fotos, wie schon während einer Operation Proben untersucht werden können, neuerdings per Molekularpathologie. „Das Innovative daran ist, dass wir jetzt dank Frau Dr. Friedländer den Tumor so genau bestimmen können, dass eine ganz zielgerichtete Therapie möglich ist“, erklärte Dr. Daniela Rezek, Leiterin des Brustzentrums Wesel.
MammaCare stellte nebenan die Methode zur Brustselbstuntersuchung vor. An weiteren Infoständen konnte man sich über die Selbsthilfegruppen, Kosmetikprodukte oder Zweithaar informieren. Entspannung direkt zum Mitmachen wurde auch angeboten: „Heilsame Berührungen – mit energetischen Übungen durch die Krebserkrankung“, „Klangreise mit Aromen“ und „Aromayoga“.
Die Künstlerin Barbara Lübbehusen einen „Wesel-Esel“ von sechs Betroffenen anmalen. Die Skulptur ziert demnächst die Senelogie des Evangelischen Krankenhauses. Daniela Rezek war mit der Resonanz zufrieden. „Ich habe weniger erwartet. In Anbetracht der Ferien, der Grippewelle und der steigenden Corona-Zahlen sind wir mit 82 Personen sehr gut besucht worden. Nächstes Jahr im Oktober machen wir weiter.“