reis Wesel. Peter Malzbender, Nabu-Chef im Kreis Wesel, hat dem Gahlener Bürgerforum „Hetze“ beim Thema Wolf vorgeworfen. Die Initiative hat darauf reagiert.
Zum jüngsten Ponyriss in Hünxe – wie berichtet, war am Mittwoch ein vermutlich von Wölfen getötetes Shetlandpony gefunden worden – meldet sich der NABU-Kreisvorsitzende Peter Malzbender zu Wort: Es sei ihm unverständlich, dass jemand direkt am Wald ein Pony ohne wolfssicheren Zaun in dieser Gegend halte.
„Ich finde es zudem überflüssig, dass das Gahlener Bürgerforum immer vor Ort erscheint“, sagt er, „es hat keine fachliche Expertise und sorgt lediglich für eine unverantwortliche Hetze“. Dazu zählt er auch den „dubiosen Videofilm“ ungewisser Herkunft, der einen Wolf in Hausnähe zeigt - wie berichtet, kann bislang niemand bestätigen, dass er tatsächlich in Hünxe gedreht worden ist.
Peter Malzbender: Abschuss ist keine sinnvolle Option
„Menschen sind und waren nie gefährdet. Der Wolf ist ein Schisser, er läuft weg. Lediglich junge Tiere bleiben manchmal stehen und gucken“, sagt Malzbender. Auch kritisiert er, dass von einer „Wiederansiedlung des Wolfes“ die Rede ist: „Beim Wolf ist es anders als beim Biber. Der Wolf ist selbstständig gekommen, Biber wurden wieder angesiedelt.“
Den Wolf zu schießen, wie es immer wieder gefordert wird, halte er für blödsinnig. „Die werden wir nicht mehr los.“ Um die für die Biodiversität so wichtige Kulturlandschaft zu erhalten – dafür ist die Weidetierhaltung unerlässlich – sei ein wirksamer Herdenschutz notwendig.
Gahlener Bürgerforum reagiert auf die Aussagen
Ein am Donnerstag durch die sozialen Medien geisternder neuer Angriff auf ein Pferd klärte das LANUV auf Anfrage auf: Demnach standen das verletzte Pferd und das tote Shetland-Pony gemeinsam auf der Weide und gehören dem selben Besitzer: Es handelte sich um einen Fall. Das verletzte Pferd sei am Donnerstag bei der Dokumentation mit aufgenommen worden.
Das Gahlener Bürgerforum hat am Freitag auf die Aussagen von Peter Malzbender reagiert. Es sei bei dem Ponyriss deswegen vor Ort gewesen, weil eine Spaziergängerin die Initiative informiert habe – daraufhin habe man wiederum das Lanuv informiert, so Sprecher Stefan Steinkühler gegenüber der NRZ.
„Das angesprochene Video hat nicht das Bürgerforum bei Facebook & Co. in Umlauf gebracht – wir kennen aber den Standort und wir haben dafür gesorgt, dass es dem LANUV zur Verfügung gestellt wird“, sagte Steinkühler weiter. (sz/mt/rku)