Hünxe. Jetzt geht es endlich los: Weil die Behelfsbrücke ersetzt wird, müssen Autofahrer in den kommenden Monaten teils weite Umleitungen fahren.

Auf diesen Tag haben viele lange gewartet: Am Montag, 25. Oktober, beginnt eine seit Jahren angekündigte und immer wieder verschobene Großbaustelle in Hünxe: Das zur Dauereinrichtung gewordene Kanalbrückenprovisorium zwischen Krudenburg und Hünxe aus dem Jahr 2011 soll durch eine neue Brücke ersetzt werden. Dafür wird die L1 für neun Monate gesperrt – den feierlichen Spatenstich mit Verkehrsminister Hendrick Wüst gab es bereits im September. Demnächst aber tut sich endlich was.

Autofahrer, Radler und Fußgänger müssen sich auf Umwege einstellen. Für den motorisierten Verkehr werden Umleitungsstrecken in beide Richtungen über Schermbeck eingerichtet: Der Streckenverlauf führt über die L463, L104 und die B58.

Nur Radfahrer und Fußgänger können den Aapweg nutzen

Laut Landesbetrieb Straßen NRW ist der Aapweg, der direkt am Kanal verläuft, in dieser Zeit nur für Polizei, Rettungsfahrzeuge, Anwohner und Landwirte frei befahrbar. „Busse könnten den Aapweg wegen ihrer Fahrzeugbreite nicht nutzen, da sich im Begegnungsverkehr die Busse festfahren würden“, sagt Sprecherin Elena Färber. Immerhin: Radfahrer und Fußgänger können die Umleitung über Aapweg und die Schleuse nutzen.

Auch die Linienbusse müssen ihre Routen an die neuen Begebenheiten anpassen, zuständig ist hier der Busverkehr Rheinland. Während der Vollsperrung der L1 soll nach deren Angaben die SB 3 von Wesel kommend direkt über die Autobahn 3 und nach Hünxe fahren. Pech für Buskunden in Drevenack und Krudenburg: Sie können in dieser Zeit nicht bedient werden, aus Dienstplan-technischen Gründen, heißt es. Diese Fahrgäste verweist das Busunternehmen auf die Linie SB21, die von Wesel über Drevenack nach Schermbeck und zurück fährt. Sie stoppt in Drevenack an der Haltestelle Schürmann.

Kanal wird für 24 Stunden für den Schiffsverkehr gesperrt

Am 13. September gab es den ersten Spatenstich - obschon die Arbeiten erst Ende Oktober beginnen. Petra Beckefeld, Direktorin Straßen NRW und Minister Hendrik Wüst waren vor Ort. Im Hintergrund sieht man ein Modell der neuen Brücke vor der Behelfsbrücke.
Am 13. September gab es den ersten Spatenstich - obschon die Arbeiten erst Ende Oktober beginnen. Petra Beckefeld, Direktorin Straßen NRW und Minister Hendrik Wüst waren vor Ort. Im Hintergrund sieht man ein Modell der neuen Brücke vor der Behelfsbrücke. © FFS | Gerd Hermann

Es sei geplant, dass die Linie SB 21 zu den Schulzeiten morgens eine Fahrt und Mittag zwei Fahrten zusätzlich die Haltestelle Drevenack Post anfährt. Eine weitere Andienung durch den Bürgerbus der Gemeinde Hünxe - jedoch nicht für den Schülerverkehr - ist nach Kenntnis von Straßen NRW noch in der Abstimmung.

Soviel zum Verkehr auf Straßen und Wegen, doch der Wesel-Datteln-Kanal ist eine bedeutende Wasserverkehrsstraße. Dort droht zumindest an einem, noch nicht näher bezeichneten, Wochenende während der Bauzeit immenser Stau. Um die Behelfsbrücke zu demontieren und die neue Stabbogenkonstruktion einzuschwimmen, muss der Kanal gesperrt werden. Das sei an einem Wochenende vorgesehen, so der Landesbetrieb. Für voraussichtlich 24 Stunden geht für die Schiffe auf dem Kanal dann nichts.

Ende Juli 2022 soll die Vollsperrung der L1 enden, so der Zeitplan. Die neue Brücke ist dann Ende des kommenden Jahres komplett fertiggestellt.