Wesel/Hamminkeln. Die Strecke des Regionalzuges 19a zwischen Bocholt und Wesel wird elektrifiziert und modernisiert. Das ist der aktuelle Stand der Bauarbeiten.

Die Elektrifizierung der Bahnstrecke zwischen Wesel und Bocholt biegt auf die Zielgerade ein. Nach etwas mehr als drei Monaten seit Baubeginn Anfang Juli hat die Deutsche Bahn einige Teilprojekte des umfassenden Bauvorhabens erledigen können. Im Dezember sollen die Fahrgäste des Regionalexpress 19a („Der Bocholter“) dann in den Genuss der modernisierten Strecke kommen.

Erledigt ist die Anpassung der Gleise zwischen Wesel und Hamminkeln für die notwendige Geschwindigkeitserhöhung auf bis zum 100 km/h. Ebenfalls so gut wie komplett abgehakt hat die Bahn die Kabelarbeiten auf der gesamten Strecke für die späteren elektronischen Stellwerke und Bahnübergänge. Das für das elektronische Stellwerk nötige Modulgebäude in Hamminkeln ist errichtet, in Dingden hat der notwendige Funkmast seinen Platz gefunden. Die bisherige Eisenbahnüberführung „Issel“ hat die Bahn entfernt, die Arbeiten für den Neubau laufen.

Elektrifizierung des Bocholters: Stromquelle im Bahnhof Wesel

Die Tiefbauarbeiten an den Bahnübergängen Feldweg und Weißenstein 1 sind abgeschlossen, Asphaltarbeiten stehen noch aus. Die Kabeltiefbauarbeiten an den Bahnübergängen Brüner Straße und Ringbergerstraße laufen auf Hochtouren, die Modernisierung des Bahnübergangs Woyweg ist abgeschlossen.

Die Fundamente für die Oberleitungsmasten auf der gesamten Strecke sind inzwischen gelegt, im Bahnhof Wesel die Masten auch bereits aufgestellt. Im Bahnhof Wesel liegt auch die „Stromquelle“ für die Strecke, die dafür nötigen Leitungen hat die Bahn eingezogen.

Für den Regionalexpress 19 zwischen Wesel und Bocholt verkürzen sich ab Dezember die Fahrtzeiten.
Für den Regionalexpress 19 zwischen Wesel und Bocholt verkürzen sich ab Dezember die Fahrtzeiten. © Funke Foto Services GmbH | Thorsten Lindekamp

Auch in den Bahnhöfen hat die Modernisierung Einzug gehalten: In Hamminkeln ist die Bahnsteigkante den aktuellen Bedürfnissen entsprechend neu gebaut worden. Gleiches gilt für den Bahnhof Blumenkamp in Wesel und den Bahnhof Dingden. Hier hat die Bahn auch ein Blindenleitsystem eingerichtet. Zudem können sic die Fahrgäste künftig in zwei neuen Wetterschutzhäusern unterstellen. Auch der Bahnhof Bocholt wird im Zuge des Projekts aufgehübscht – unter anderem verschwindet dort die Personenunterführung.

Strecke zwischen Wesel und Bocholt: Noch stehen einige Arbeiten an

Daneben stehen bis zur Inbetriebnahme der Strecke Anfang bis Mitte Dezember aber auch noch zahlreiche Arbeiten aus: Etwa in den Stellwerken Hamminkeln und Bocholt, Kabelarbeiten an vereinzelten Stellen wie dem Haltepunkt Blumenkamp, Modernisierungsarbeiten an den Bahnübergängen Hauptstraße, Weißenstein 2 und 3, und Woyweg, Errichtung der Funkantennen und des Übertragungssystems am GSM-R-Standort Dingden, Installation der restlichen Oberleitungsmasten, Einhängen der Oberleitung und Montage der Masttrennschalter, Gleisarbeiten im Bahnhof Hamminkeln, Softwarewechsel in den Stellwerken Hamminkeln und Wesel, Herstellung des Schaltpostens im Bahnhof Wesel, sodass die Strecke Wesel – Bocholt zukünftig vom übrigen elektrischen Netz getrennt werden kann.

Die Bahnhöfe Blumenkamp, Hamminkeln und Wesel bekommen zudem eine neue Beleuchtung, Wartebänke und einen eben einen Wetterschutz.

Aufgrund der aktuellen Baumaßnahmen muss der Bahnübergang Brüner Straße in Hamminkeln in der Zeit von Dienstag bis Freitag, 19. bis 22. Oktober, komplett gesperrt werden. Für den Zeitraum der Vollsperrung werden entsprechende Umleitungen für die Autofahrer sowie die Radfahrer und Fußgänger eingerichtet.

Hintergründe zum Projekt

Der 22 Kilometer lange Streckenabschnitt zwischen dem Niederrhein und dem westlichen Münsterland soll Mitte Dezember elektrifiziert sein. 355 neue Masten inklusive Fundamente wurden dann gebaut, 24.000 Meter Kettenwerke montiert, 3.300 Meter Bahnenergieleitungen sowie Rückleiterseile, Mastschalter und Schalterquerleitungen verlegt. Nicht gesicherte Bahnübergänge hat die Deutsche Bahn mit einer Lichtzeichenanlage und Halbschranken ausgerüstet, verschiedene Schaltanlagen an die Geschwindigkeit von 100 km/h angepasst.