Wesel/Hamminkeln. Die Deutsche Bahn hat zwischen Wesel und Hamminkeln einige Gleise erneuert und das Bett des „Bocholters“ gereinigt. Im Sommer wird elektrifiziert.

Die vorbereitenden Arbeiten für die Elektrifizierung der Bahnstrecke Wesel-Bocholt stehen kurz vor dem Abschluss: In dieser Woche wurden einige Gleise auf rund einem Kilometer der Strecke zwischen Wesel und Hamminkeln erneuert. Zudem wurde das Gleisbett gereinigt. Am Wochenende folgen die letzten Arbeiten, die Strecke war dafür allerdings komplett gesperrt. Ab Montag soll der Bahnverkehr wieder aufgenommen werden.

Elektrifizierung startet im Sommer

Die eigentlichen Arbeiten zur Elektrifizierung starten dann am 5. Juli: Der rund 22 Kilometer lange Abschnitt zwischen Wesel und Bocholt wird zur besseren Anbindung der Region an das Ruhrgebiet elektrifiziert und dazu mit elektronischer Stellwerkstechnik ausgerüstet. Rund fünf Monate lang ist die Strecke dann komplett gesperrt.

Daneben werden die Bahnhöfe Hamminkeln, Blumenkamp, Dingden und Bocholt modernisiert. Die Bauarbeiten für den „Bocholter“ sind voraussichtlich Ende des Jahres abgeschlossen.

Der „Rhein-Ijssel-Express“ (RE 19) kann dann künftig über Wesel bis Bocholt fahren – das ist mit zwei Zugteilen ab Düsseldorf geplant. In Wesel können diese getrennt werden und weiter bis Bocholt oder Arnheim fahren. Der Streckenabschnitt ermöglicht dann größtenteils Geschwindigkeiten bis 100 Stundenkilometer. Im Rahmen des Projekts entstehen neue Masten mit Oberleitungen. Dafür muss die Deutsche Bahn rund 3300 Meter Bahnenergieleitung verlegen.

19 Bahnübergänge modernisiert

Zudem werden insgesamt 19 Bahnübergänge an der Strecke modernisiert und ausgebaut. Wo noch nicht vorhanden, bekommen die Bahnübergänge eine Lichtzeichenanlage und Halbschranken. Teilweise finden auch dazu notwendige Straßenbauarbeiten statt. Der bereits geschlossene Bahnübergang „Auf dem Heiken“ wird zurückgebaut.

In den Bahnhöfen Hamminkeln und Bocholt passt die Bahn die Gleisanlagen an. Im Bahnhof Wesel kommt ein neuer Schaltposten hinzu. Dieser dient zur separaten Einspeisung der Spannung für die Strecke. Durch diesen „Schalter“ kann man die Strecke Wesel – Bocholt vom übrigen elektrischen Streckennetz trennen. Außerdem entsteht in Hamminkeln und Bocholt jeweils eine Stellwerks-Außenanlage.

Renovierung der Bahnhöfe

Im Rahmen der umfangreichen Arbeiten bringt die Deutsche Bahn Station&Service AG auch die vier Bahnhöfe Hamminkeln, Dingden, Blumenkamp und Bocholt auf den neuesten Stand. In Dingden und Blumenkamp bekommen die Bahnsteige ein vollständig neues Gesicht und werden auf 76 Zentimeter über Schienenoberkannte erhöht. Somit ist der Ein- und Ausstieg in den Zug stufenfrei möglich.

Ein neues Blindenleitsystem unterstützt mobilitätseingeschränkte Reisende zusätzlich. Außerdem erneuert die Bahn die gesamte Bahnsteigausstattung wie das Sitzmobiliar, der Wetterschutz, die Vitrinen sowie die Beleuchtung und die Beschallung. Zudem erhalten die Stationen mit „Hamminkeln-Dingden“ und „Wesel-Blumenkamp“ neue Namen.

Der Bahnhof Hamminkeln erhält einen neuen Mittelbahnsteig ebenfalls mit einer Höhe von 76 Zentimetern. Auch hier wird der Ein- und Ausstieg stufenfrei, es gibt auch ein Blindenleitsystem. Wie im Dingden und Blumenkamp auch können sich Zuggäste über eine neues Outfit des Bahnhofs freuen. Der Mittelbahnsteig ist dann barrierefrei über einen Überweg erreichbar..