Wesel. Im Rahmen eines Projektes dürfen Apotheken gegen Grippe impfen. Allerdings nur für bestimmte Versicherte. Diese Apotheken in Wesel machen mit.

Ein Rezept einlösen und gleich gegen die Grippe impfen lassen: Das geht seit Anfang Oktober in insgesamt sechs Apotheken in Wesel, Hamminkeln und Schermbeck. Möglich macht das ein Modellprojekt, das nun im zweiten Jahr vom Apothekerverband in Nordrhein-Westfalen umgesetzt wird. Sich die Spritze geben lassen kann allerdings nur, wer bei der AOK Rheinland/Hamburg versichert ist.

Die Apotheke am Berliner-Tor-Platz in Wesel war schon im vergangenen Jahr bei dem Projekt dabei – und hat nach anfänglicher Impfstoffknappheiten gute Erfahrungen gemacht. „Dieses Mal gibt es direkt genug Impfstoff“, versichert Inhaber Hektor Gerbszt. Das ist auch unbedingt nötig, denn die Nachfrage sei groß.

Während seine Apotheke im Vorjahr noch die einzige in Wesel war, die geimpft hat, sind es nun vier. Laut dem Apothekerverband sind Impfungen für AOK-Versicherte außerdem in der Rosen-Apotheke (Hohe Straße 64), der Löwen-Apotheke (Großer Markt 3) und der Tannenapotheke (Feldstraße 9) möglich. In Hamminkeln ist die Sonnen-Apotheke (Bahnhofstraße 31) dabei, in Schermbeck die Burg-Apotheke (Mittelstraße 23).

Impfen in Apotheken: Kritik aus der Ärzteschaft

Während es an dem Modellprojekt etwa von der kassenärztlichen Vereinigung wegen der fehlenden medizinischen Ausbildung der Apotheker und Apothekerinnen Kritik gibt, sieht Gerbszt darin ein Erfolgsmodell. Für ihn gehe es nicht darum, die Impfungen beim Hausarzt oder der Hausärztin zu ersetzen. „Wir wollen damit Leute erreichen, die wenig Zeit haben, für eine Impfung zum Arzt zu gehen“, sagt der Apotheker. „Wir sind durch unsere längeren Öffnungszeiten flexibler.“ Ziel müsse es sein, die Quote bei der Grippeimpfung zu steigern.