Wesel. Am 11.11. fällt der Startschuss für die „Fünfte Jahreszeit“ – nach jetzigem Stand mit Prinzenproklamation, Eselordenverleihung und Karnevalszug.

„Eine Glaskugel habe ich auch nicht, aber wir müssen ja irgendwann mit den Planungen beginnen“, sagt Ludger Becker. Der 60-Jährige ist Präsident des Carnevals-Ausschusses Wesel (CAW), der am Mittwochabend zu seiner Jahreshauptversammlung in den Ratssaal geladen hatte. „Wir planen fest den Sessionsauftakt am 11.11. im Saal Schepers – nach jetzigem Stand und mit 3G-Regel wären dann rund 100 Gäste möglich“, berichtet Becker.

Sollte für die Veranstaltung die 2G-Regel zur Anwendung kommen, dürften sogar noch deutlich mehr Leute eingelassen werden, ergänzt das Oberhaupt der Weseler Karnevalisten. Unter anderem sollen an diesem Donnerstag Prinzenführer Luc Eben sowie Stadt-Gendarm Walter Heuken geehrt werden, verrät Ludger Becker bereits.

Eselorden 2022 soll verliehen werden

Außerdem soll an diesem Tag der neue Eselordenträger bekannt gegeben werden, der dann Nachfolger des im vergangenen Jahr ausgezeichneten Kabarettisten Stefan Verhasselt wird. Ulla Hornemann, die Präsidentin der Närrischen Komitees, gibt sich optimistisch und sagt, der neue Preisträger stehe schon „zu 95 Prozent“ fest. Die (noch geheim gehaltene) Person habe auch bereits zugesagt, zur Verleihung am Sonntag, 27. Februar, nach Wesel zu kommen.

Wie in den vergangenen Jahren soll es in den Tagen vor dem 11.11. ein Ratespiel geben, bei dem ein Foto vom Hinterkopf des neuen Preisträgers veröffentlich wird und auch die NRZ-Leser aufgerufen werden (mit ein paar Tipps zur Person) den Eselordenträger 2022 zu erraten. Auf die Gewinner warten dann attraktive Plätze am Tisch der Ehrengäste während der Preisverleihung am Tulpensonntag.

Die Verleihung des Eselordens an Stefan Verhasselt fand am Sonntag, 23. Februar 2020, noch in der Weseler Niederrheinhalle statt.
Die Verleihung des Eselordens an Stefan Verhasselt fand am Sonntag, 23. Februar 2020, noch in der Weseler Niederrheinhalle statt. © FFs | Gerd Hermann

Am Samstag, 27. November, soll nach jetzigen Planungen der große Tag für Susanne und André Nitsche werden. „Unser Prinzenpaar steht in Lauerstellung“, formuliert es Präsident Becker, der aber voller Hoffnung ist, dass diese Feier in der großen Eventhalle in Obrighoven stattfinden kann. Unter anderen ist eine traditionelle Karnevalsgesellschaft aus Erkelenz zur Prinzenproklamation eingeladen. Eine Weseler Kinderprinzessin wird es in der kommenden Session allerdings nicht geben.

Kontrollen beim Zug wohl nicht umsetzbar

Mit konkreten Aussagen zu den Aktivitäten nach dem Jahreswechsel ist Ludger Becker deutlich vorsichtiger. „Am Anfang der Woche hätte ich noch gesagt, der Rosenmontagszug wird klappen. Wenn ich dann aber jetzt lese, dass in Köln die 3G-Regel für den Zug gelten soll, frage ich mich: Wie sollen wir das in Wesel realisieren? Wer soll das kontrollieren?“, so der CAW-Präsident leicht skeptisch. Man könne ja wohl kaum die ganze Hansestadt absperren und an den Eingängen dann tausende Narren kontrollieren. Dennoch hält er erstmal an dem Plan fest, dass sich 2022 wieder ein Karnevalszug in Wesel auf den Weg macht. Die berechtigte Hoffnung bestehe weiter, so der 60-jährige Karnevalist.

Prinzentreffen noch völlig unsicher

Ob das Prinzentreffen stattfinden kann, ist ebenfalls weiter unklar. Nach dem Verkauf des Schiffes „River Dream“ haben die Karnevalisten sich in den vergangenen Wochen intensiv um Alternativen bemüht. Doch das gestaltete sich schwieriger als angenommen.

„Wir haben jede Menge Anfragen gestellt und haben jetzt zwei Angebote von Schiffen vorliegen, die wir genau unter die Lupe nehmen müssen“, so Ludger Becker am Mittwoch. Ob sich eines davon jedoch letztlich umsetzen ließe, der Empfang doch in eine Halle umziehen oder gar komplett ausfallen müssen, konnte er zunächst noch nicht abschließend sagen.

Mischung aus Vorsicht und Vorfreude

Wenn auch mit Einschränkungen, soll es in Wesel auf jeden Fall eine Karnevals-Session 2021/22 geben, „soweit es dieser blöde, komische Coronavirus zulässt“, wie es der CAW-Präsident mit einer Mischung aus Vorsicht und Vorfreude formuliert.