Wesel. Nach einer Bürgerbeteiligung mit über 650 Vorschlägen für das neue Kombibad wählte die Politik jetzt den Namen des bestehenden Freibades aus.
Auebad, Vesaliabad, Eselbad oder Drei-Wiesel-Bad: Über 650 zum Teil sehr kreative Namensideen für das neue Kombibad hatten die Weseler eingereicht – die Stadtverwaltung präsentierte dem Stadtrat am Ende den Vorschlag Beluga-Rheinbad. Am Dienstagabend beschloss das Gremium jedoch einen anderen Namen für die neue Freizeitoase der Stadt, die bis 2024 an der Rheinpromenade gebaut wird: Sie soll ebenso wie das bestehende Freibad ganz einfach Rheinbad heißen. Der Vorschlag der CDU fand mit großer Mehrheit Zustimmung.
Das sei der Wunsch von vielen Bürgern in persönlichen Gesprächen und in Diskussionen in den sozialen Medien gewesen, begründete CDU-Fraktionschef Jürgen Linz den Antrag seiner Fraktion. Der Begriff Beluga könne ja für den Kinderbereich verwendet werden, ergänzte Linz. Nun bleibt es also beim Rheinbad.
Beluga-Wal sollte für Wiedererkennung sorgen
Dass überhaupt die Bürger gefragt wurden, lag an der für Teile der Politik überraschenden Präsentation des Namens Belugabad im Frühjahr durch Stadtverwaltung, Bädergesellschaft und die Vorsitzenden des Bäder-Aufsichtsrates. Einige Fraktionen fühlten sich „überrannt“, da der Vorschlag nicht abgestimmt gewesen sei und beantragten, die Bürger einzubinden.
Aus den vielen Einreichungen wurde schließlich – auch auf Empfehlung eines Marketing-Experten – der Namen Beluga-Rheinbad ausgewählt und dem Stadtrat vorgeschlagen. Denn der Beluga-Wal, der in den 60er Jahren den Rhein durchquerte, würde eine gute Galionsfigur abgeben und den Wiedererkennungswert steigern, lautet die Begründung. Letztendlich überzeugte die Ratsmehrheit der Name nicht, sie wählte statt dessen die altbewährte Bezeichnung fürs Freibad.
Grüne kämpfen vergeblich um neues Energiekonzept
Endgültig beschlossen hat der Stadtrat nun auch das Energiekonzept für den Badneubau auf Basis eines Blockheizkraftwerkes. Ulrich Gorris kämpfte noch einmal für die Idee der Grünen, das Bad mit der Wärme des Abwassers aus dem nahen Klärwerk zu versorgen. Er rechnete vor, dass diese Variante längst nicht so teuer werde wie vom Gutachter noch im Stadtentwicklungsausschuss dargelegt und bat seine Ratskollegen, das Konzept der Grünen prüfen zu lassen: „Lasst uns die Zeit nehmen, es läuft uns nichts davon.“ Die Entscheidung könne bis zum nächsten Jahr fallen, ohne dass es zu Verzögerungen beim Bau komme, da die Technik erst zum Schluss eingebaut werde.
Die Ratsmehrheit war davon jedoch nicht überzeugt und blieb beim bisherigen Energiekonzept - immerhin hätten inzwischen zwei Gutachten diese Berechnungen für plausibel erklärt, argumentierte Sebastian Hense (CDU). Auch ein Steuervorteil von 600.000 Euro im Jahr bei der Variante mit dem Blockheizkraftwerk fiel bei der Entscheidung ins Gewicht.