Wesel/Hamminkeln. Kühl und regnerisch: Das ist kein Freibadwetter. Und die Bäderbetreiber bekommen das zu spüren. Nur die Frühschwimmer lassen sich nicht beirren.

Freibadwetter – das geht eigentlich anders. Bei eher kühlen Temperaturen zieht es kaum jemand zum Familienausflug mit Baden, Pommes und Eis. „Wir hatten uns andere Zahlen vorgestellt“, sagt Martin Christoph, Geschäftsführer der Städtischen Bädergesellschaft Wesel zu den Besucherzahlen im Rheinbad. Offenbar ist der Mann aber Optimist, „wir hoffen noch auf den August“. Am 5. September endet die Freibadsaison im Rheinbad, dann geht es zurück ins Hallenbad.

Das ist aber nicht komplett nutzbar, das Lehrschwimmbecken ist wie berichtet gesperrt, weil Wasser austritt. Das sorgt für Engpässe bei den begehrten Wasserzeiten. „Derzeit versuchen wir, die Belegungspläne zu erstellen“, sagt Christoph, „wir möchten alle Interessen gerecht berücksichtigen“. Vereine, Schulen, die Öffentlichkeit – keine leichte Aufgabe und voraussichtlich stehen Einschränkungen an.

Zwar habe man inzwischen ein Fachunternehmen gefunden, das die Sanierung des Lehrschwimmbeckens vornehmen könnte. Derzeit werde noch verhandelt. Und: „Wir wissen nicht, was zutage tritt, wenn erst der Beckenrand abgenommen worden ist.“ Einen Zeitplan gibt es derzeit noch nicht.

Bis zum 5. September wird noch einiges – Aquafitness beispielsweise – im Rheinbad angeboten, dann sieht man weiter.

Frühschwimmer lassen sich von gelegentlichen Schauern nicht beirren

Im Dingdener Freibad sind die Frühschwimmer die treusten Gäste – sie lassen sich auch nicht von unangenehmem Wetter vertreiben. Helmut Wisniewski vom Freibadverein schätzt, dass rund 50 Schwimmer morgens in der Zeit von 7 Uhr bis 9.30 Uhr kommen. „Das Wasser ist 26,5 bis 27 Grad warm, da ist es lediglich unangenehm, wenn man raus geht.“

Während der Sommerferien hat die Stadt Hamminkeln die Regie im Bad, der Verein übernimmt am 1. September wieder, bis am 19. die Saison zu Ende geht. Vor den Sommerferien, so Wisniewski, sei es gar nicht so schlecht gewesen. Rund 6000 Gäste habe der Verein bis zu den Sommerferien gezählt, „aber es gab keine Tage wie sonst bei tollem Wetter, an denen 750 Leute kommen“, berichtet Wisniewski. Die wären für die Ehrenamtlichen des Vereins auch etwas aufwändiger, weil wegen der Corona-Auflagen nie mehr als 300 Badegäste gleichzeitig da sein dürfen.

Auch in den Ferienwochen war der Besuch schlechter als in den vergangenen Hitzesommern, 80 bis 100 Badegäste zählte die Stadt Hamminkeln am Tag in den letzten beiden Wochen.

Am Auesee in Wesel ist es ungewöhnlich ruhig. „Es ist weniger los“, bestätigt DLRG-Sprecher Jan Heykamp – er kann der Sache durchaus etwas Positives abgewinnen: „Wir hatten dieses Jahr noch keinen Einsatz, um jemanden vor dem Ertrinken zu retten. Es gab auch keine schlimmen Sanitätsfälle.“ Das war in den Sommern 2019 und 2020 anders. Dennoch hütet sich Heykamp, die Saison schon zu beurteilen, „wenn man denkt es kommt nichts mehr, dann kommt es ganz dicke“, sagt er. Bis zum 15. September ist die DLRG am Auesee präsent, in den Ferien täglich, danach nur an Wochenenden und Feiertagen. „Sollten wir im September noch tolles Wetter bekommen, wäre eine Verlängerung denkbar.“ Das aber entscheide die Stadt Wesel.