Hamminkeln. Vor dem Biohof Lankerskate der Familie Koplin steht nun eine Verkaufshütte. Drinnen gibt es eine große Auswahl an Biogemüse und Bioeiern.

Hübsch sieht sie aus, die neue Verkaufshütte, die die Familie Koplin kurz vor ihrem Hof am Frietenweg 3 in Mehrhoog aufgestellt hat. Bunt bemalt mit einem einladenden Interieur steht sie seit Juni und hat schon einige Freunde gefunden, die frisches Biogemüse und Bioeier zu schätzen wissen.

Hier gibt es mehr aus Wesel, Hamminkeln und SchermbeckDie Wege der Produkte sind kurz, denn die Familie betreibt direkt nebenan seit 24 Jahren ihren Gemüsebauernhof Lankerskate. Den hatte Vater Josef gekauft, als er seinen ersten Biomarkt in Bocholt eröffnete. Sein eigenes Gemüse in seinem eigenen Laden verkaufen war sein Ziel. Das hat er erreicht - gemeinsam mit seiner Familie. Seine Tochter Eva Krischbaum ist seine Stellvertreterin und betreibt den Biomarkt an der Straße Am Spaltmansfeld in Wesel, sein Sohn Julian ist Betriebsleiter auf dem Gemüsehof und auch seine Frau Ingrid, die vor kurzem in den Ruhestand gegangen ist, arbeitet mit. Selbst Schwester Margarete musste ran an den Pinsel, als es an das Gestalten der Hütte ging. Schließlich ist sie gelernte Grafikerin.

Die Leute fragen auf dem Hof

Bereits vor Jahren hatte Josef Koplin schon mal überlegt, ob er einen Hofladen aufmachen soll. Die Pläne allerdings hat er wieder fallen lassen. Zu wenig Platz, Autos auf dem Hof und Angestellte hätten auch her gemusst. Aber Sohn Julian, selbst gelernter Garten- und Landschaftsbauer sowie Industriemechaniker und mittlerweile derjenige, der den Gemüsebau unter seine Fittiche genommen hat, stellte fest, dass viele Leute auf dem Hof nach den Produkten der Koplins fragten, weil sie keine Lust hatten, nach Wesel oder Bocholt zu fahren. So entstand die Idee von der Verkaufshütte. Bis zur Realisierung dauerte es allerdings zwei Jahre, obwohl die Hütte schon gekauft war. „Wir hatten einfach zu viel Arbeit auf dem Hof“, erzählt Julian lachend. Aber im Winter fand er dann die Zeit für den Neubau.

Auch wenn man die Lage des Hofs in Mehrhoog jetzt nicht als zentral bezeichnen kann, kommen die Menschen vorbei. Mal mehr, mal weniger. „Aber es ist nicht so, dass wir hier umsonst einmal am Tag die Ware herbringen“, erzählt Koplin Junior. Es rechnet sich. Das liegt auch daran, dass es am Frietenweg viele Spaziergänger und Radfahrer gibt, die die Natur in Mehrhoog genießen. Und die kehren dann gerne mal ein.

Meister für Ökologischen Landbau

Bio ist im Trend und wird immer stärker. Das muss Josef Koplin wohl geahnt haben. Immerhin darf er sich Meister für Ökologischen Landbau nennen und war einer der ersten Jahrgänge der Fachhochschule in Kleve. Öko ist „in“. Das haben die Koplins im Laufe der Jahre mehr und mehr erlebt. „Die Leute wollen wissen, wo ihr Essen herkommt“ hat Julian im Laufe der Jahre festgestellt. Und das Bewusstsein für gesunde Ernährung steige. „Die Discounter sind ja auch auf den Biotrend aufgesprungen“, meint Josef Koplin. Deshalb hat es sich für ihn auch gelohnt, den Weseler Markt 2017 zu erweitern und ein Bistro zu eröffnen, was es in Bocholt schon länger gibt.

Ein Abokistenbetrieb, bei dem man auch online bestellen kann, soll im Oktober an den Start gehen. Und um der Kundschaft möglichst viel Vielfalt anzubieten, werden auf der Lankerskate 40 verschiedene Kulturen auf 3,5 Hektar Freilandfläche und noch mal 2000 Quadratmeter geschützt mit Folie und Glasangebaut. Und die frischen Eier kommen von 500 Legehennen, die Koplins ebenfalls halten.