Wesel. Zwei neue Stelen und fünf weitere Infotafeln weisen den Weg zu Sehenswürdigkeiten. Darunter der Willibrordi-Dom mit seiner langen Geschichte.

Kirchen ziehen die Menschen an - besonders solch prächtige Gotteshäuser wie der Willibrordi-Dom sind ein Magnet. „Viele Menschen möchten Einlass haben“, sagt Fred Störmer, Vorsitzender des Dombauvereins. Nicht immer ist das möglich, der Dom hat feste Öffnungszeiten. Zwei Stelen, eine am Nordportal und eine auf der Seite des Brautportals zeigen jetzt, wie es im Inneren der Stadtkirche aussieht und informieren über ihre Geschichte. Sie sind Teil des touristischen Wegeleitsystems der Stadt Wesel, das 2018 mit sechs Stelen begann und seitdem nach und nach erweitert wird.

Eine Entstehungsgeschichte

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Wer sich ein wenig Zeit nimmt, erfährt vor dem Nordportal vom Namensgeber des Doms, dem Bischof von Utrecht, der hier eine Taufkirche erbaut haben soll. Von der schlichten Holzkirche um 800 nach Christus bis zur erbauten, mehrfach zerstörten und wieder aufgebauten prächtigen Kirche von heute informiert der Text. Er verrät die Höhe des Turms (94,5 Meter), zu dessen Spitze 217 Stufen führen. Und informiert über prominente Weseler, die hier ihre Grabstätte fanden. Wer es genauer wissen will, kann einen QR-Code einscannen. Übrigens haben die Stelen je eine Seite in deutscher und eine in englischer Sprache.

Die Haube der Stele ist dezent grau, um die Stadtkirche entsprechend zu würdigen.
Die Haube der Stele ist dezent grau, um die Stadtkirche entsprechend zu würdigen. © FUNKE Foto Services | Lars Fröhlich

Der Beigeordnete Rainer Benien erläuterte bei der Vorstellung der Stelen, warum sie – anders als ihre Vorgänger im Stadtbild – nicht das Stadtsymbol auf rotem Grund, sondern auf hellgrauem Grund als Haube zeigt: „Rund um den Dom muss sich alles andere zurück nehmen“, sagt er, der Dom steht im Mittelpunkt.

Seine Zerstörung im Jahr 1945 und der zwei Jahre später begonnene Wiederaufbau nach seinem Erscheinungsbild im Spätmittelalter sind unter anderem Themen der zweiten Stele auf der an der Richtung Pastor-Boelitz-Straße gelegenen Domseite.

Neben den beiden Stelen ist das Wegeleitsystem für Besucher der Hansestadt um fünf Informationstafeln erweitert worden: am Wasserturm, der Historischen Rathausfassade und an der Zitadelle – eine weitere soll nach Beendigung der Bauarbeiten an der Kirche St. Maria Himmelfahrt ihren Platz finden. 14.000 Euro hat das Gesamtpaket gekostet, der Dombauverein übernahm mit 5000 Euro die Kosten für eine der Stelen, die Restsumme wird aus dem Verfügungsfonds finanziert. Inhalte und Design sind eine Zusammenarbeit der Stadt Wesel mit dem Stadtarchiv, dem Dombauverein, den Stadtwerken und der Bürgerstiftung Historisches Rathaus Wesel.

Weiterer Ausbau ist möglich

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Auf einer Strecke von beinahe fünf Kilometern gibt es nun in der City acht Stelen und 18 Wegweiser beziehungsweise Infotafeln, die Orientierung bieten. Drei Stelen in der Fußgängerzone weisen auf das freie W-Lan hin. Weitere konkrete Ausbaupläne des Wegeleitsystems gebe es aktuell nicht – ausschließen mag Rainer Benien das aber für die Zukunft auch nicht.