Hamminkeln. Für die Hamminkelner Feuerwehr war 2020 ein seltsames Jahr. Wegen Corona fielen viele Aktivitäten aus. Aber es gab einige Einsätze für die Retter.

Die Coronapandemie hat bei so ziemlich allen das Leben ganz schön durcheinander gewirbelt. Auch bei den Löschzügen und -gruppen der Freiwilligen Feuerwehr Hamminkeln.

Traditionell werden eigentlich bei der Jahreshauptversammlung in der Bürgerhalle Wertherbruch Ehrungen und Beförderungen ausgesprochen. Das ging im Frühjahr nicht. Trotzdem wurden jetzt Mitglieder in ihren jeweiligen Einheiten befördert. Die Ehrungen werden nachgeholt.

Kameradschaft fehlt

Gruppentreffen, Übungsabende oder schlicht und ergreifend mal ein geselliges Zusammensein fielen im vergangenen Jahr weitgehend aus. Was die Mitglieder und die Wehrleitung naturgemäß nicht begeisterten. Schließlich gilt es auch die Kameradschaft untereinander zu pflegen. Das ist für die Arbeit der Feuerwehr wichtig.

Hier gibt es mehr aus Wesel, Hamminkeln und SchermbeckAber es galt auch, Corona nach Möglichkeit aus den Reihen der Wehrleute herauszuhalten. Schließlich muss ja die Einsatzfähigkeit der Löschzüge und -gruppen sichergestellt werden. Das ist der Freiwilligen Feuerwehr Hamminkeln gelungen. Auch wenn es hineingetragene Infektionen gab, funktionierten die Schutzmaßnahmen. Erfreulich ist für Wehrleiter Michael Wolbring auch die Tatsache, dass die Mitgliederzahlen stabil geblieben sind, es sogar einige Neuaufnahmen gab – trotz Corona. 412 Bürger und Bürgerinnen engagierten sich 2020 bei der Freiwilligen Feuerwehr, davon 281 in der Einsatzabteilung.

Einsatzarten

Mit 47 Einsätzen ist Rettung von Menschen in Notlagen im letzten Jahr ein Einsatzschwerpunkt gewesen. Darauf folgte die Beseitigung von Wetterschäden (42) und Ölspuren (29). Dann kam die Brandlöschung, bei der die Feuerwehr vor allem die Kübelspritze bei Kleinbränden einsetzte. Im vergangenen Jahr verzeichnete die Wehr zwei Großbrände, im Vorjahr waren es noch sechs.

Die größte Gruppe in Hamminkeln ist der Löschzug Brünen mit 68 Mitgliedern, gefolgt vom Löschzug Dingden mit 66 Feuerwehrleuten. Auf Platz drei folgt Hamminkeln mit 64 Mitgliedern. Mehrhoog verzeichnet 39 Mitglieder, gefolgt von Loikum (31) und Wertherbuch (25). Außerdem verzeichnet die Jugendfeuerwehr 52 Mitglieder.

Auch der Jahresbericht 2020 liegt nun vor. Er zeigt, dass Brände und Unfälle passieren – unabhängig von Corona. 241 Mal wurden die Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr Hamminkeln im vergangenen Jahr zu Einsätzen gerufen. Das sind nur acht weniger als im Jahr 2019. Dazu zählten 69 Einsätze zur Brandbekämpfung und 136 Einsätze, wo die Feuerwehr technische Hilfe leistete.

Besonders in Erinnerung geblieben ist der schwere Unfall in Lankern, bei dem drei Menschen ums Leben kamen, als sie von einem Zug erfasst wurden. Ein belastender Einsatz für die Helfer.

Dagegen freuten sich die Feuerwehrleute im Juli, als sie es schafften, in Brünen einen Jungstorch zu retten, der sich im Horst verfangen hatte. Auch Feuerwehrleute bevorzugen bei ihren Einsätzen ein „Happy End“.