Hünxe. In jedem ungeraden Jahr feiern die Krudenburger ihr Schützenfest – eigentlich. Das geht jetzt nicht, dafür stehen Bauarbeiten ins Haus.

Es ist eine stille Zeit für die Krudenburger Schützen – zu still. Eigentlich hätten sie in diesem Jahr gefeiert, denn im Lippetreidlerdorf ist es Tradition, dass alle zwei Jahre - in ungeraden Jahren – ein neues Königspaar gesucht wird.

Und obwohl die Mitglieder traurig sind, nutzen sie die Zeit sinnvoll: Das Schützenhaus soll jetzt gründlich energetisch saniert werden, Kostenpunkt 99.000 Euro. 43.000 Euro gibt das Land NRW aus dem Sportstättenprogramm 2020 dazu, die Tonstiftung Nottenkämper und die Bürgerstiftung der Sparkasse für Dinslaken, Voerde und Hünxe steuern ebenfalls etwas bei, so dass der Verein letztlich noch einen Kredit von rund 30.000 Euro aufnehmen muss.

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Dafür wollte sich der Vorstand das Votum der Mitglieder holen: In einer außerordentlichen Versammlung – wegen der Pandemie auf der Terrasse im Freien und zeitlich entzerrt auf 10 bis 16 Uhr – diskutierten die Schützen jetzt das Projekt. Einerseits zeigten die Mitglieder ein reges Interesse an dem spannenden und wichtigen Thema. „Sie haben es aber auch sichtlich genossen, sich nach der langen Phase des Lockdowns wieder einmal treffen zu können“, sagt Vorstandsmitglied Frank Nettelbeck. Beim abschließenden Votum fanden die Pläne mit 65 Ja-Stimmen bei einer Enthaltung und einer Gegenstimme eine große Zustimmung.

Bitte die Häuser am Schützenfestwochenende schmücken

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Im Rahmen des Projektes soll das Dach erneuert werden, auch die Fenster werden ausgetauscht und das Licht erneuert. Der Schützenverein möchte die Terrasse tiefer legen und die Wand vom Saal aus durchbrechen: Das hat den Vorteil, dass sie barrierefrei erreichbar ist. Und es könnte in Zukunft die Miete für ein großes Zelt einsparen: Der Saal und die Terrasse gemeinsam könnten für die Feiern stattdessen genutzt werden, ist eine Idee des Vorstandes, vorläufig nur eine Überlegung. Dann würde die Terrasse mit einem kleinen Zelt wettergeschützt. Bereits vor zwei Jahren hatte der Verein die Toilettenanlage umgebaut, so dass sie ebenfalls barrierefrei ist. Jetzt wird das Schützenheim erneut zur Baustelle.

Darüber hinaus ist das Brauchtum stillgelegt, der Schießbetrieb ruht. „Wir sind dankbar, dass unser Königspaar Alfred Pryka und Ruth Blümer zwei Jahre weiter machen“, sagt Nettelbeck, „wir nennen sie unser Olympia-Königspaar“. Eine Bitte haben die Schützen an die Krudenburger: „Wenn wir schon nicht feiern können: Bitte hisst die grün-weißen Fahnen am 12. und 13. Juni“, sagt Nettelbeck. Dann hätten die Schützen gefeiert. Und so ganz unbemerkt soll das Festwochenende nicht vorüber gehen.