Kreis Wesel/Kreis Kleve. Die ehrenamtlichen Leselernhelfer des Vereins Mentor sind auch in Pandemie-Zeiten aktiv. Sie wollen die Lust am Lesen wecken und Kinder fördern.

Viele Kinder kommen aus der Grundschule und können nicht sinnerfassend lesen – und sie leiden sehr darunter. Ehrenamtliche des Vereins „Mentor – Die Leselernhelfer Niederrhein“ kümmern sich um solche Mädchen und Jungen. In der Pandemie inzwischen eben digital. Jetzt sucht Vorsitzender Thomas Matzke weitere Lesementoren: Menschen, die sich 45 Minuten Zeit in der Woche für ein Kind nehmen.

Der 68-Jährige weiß, was es bedeutet, nicht richtig lesen zu können. „Ich habe selbst eine Lese- und Rechtschreibschwäche“, sagt der Ingenieur im Ruhestand. „Zu meiner Zeit kannte niemand diesen Begriff. Man war einfach dumm.“ Das nagt am Selbstvertrauen der Kinder, es demütigt sie - heute wie damals. Matzke hat sich trotzdem entwickelt, im Studium gelernt, die Schwäche zu überspielen. „Doch es wirkt immer noch nach“, sagt er.

Die Kinder werden offener

Lesementoren kümmern sich eine Unterrichtsstunde lang um ein einziges Kind. Sie lesen mit ihm, rätseln gemeinsam, manchmal lesen sie vor. „Man kann Drittklässler nicht dazu bringen, eine Dreiviertelstunde am Stück zu lesen“, sagt Matzke aus Erfahrung. Zudem soll es ja auch ein wenig Spaß machen. „Man merkt, dass die Kinder offener werden.“ Manche bekommen Lust am Lesen, andere weniger – selbstbewusster werden aber erfahrungsgemäß alle.

Links- und rechtsrheinisch sind 285 ehrenamtliche Lesementoren aktiv. Und sie suchen Verstärkung. Voraussetzung dafür ist lediglich, dass Interessierte der deutschen Sprache in Wort und Schrift mächtig sind, Geduld und eine Portion Humor besitzen, gern erzählen und spielen.

Digitale Lese-App unterstützt die Leselernhelfer