Wesel. Die Evangelische Kirchengemeinde sucht einen Investor für das Gebäudeensemble und die Kita. Wegen der Pandemie verzögert sich das Verfahren.

Im Herbst vergangenen Jahres verkündete die Evangelische Kirchengemeinde, dass sie einen Investor für das Lutherhaus an der Korbmacherstraße sucht, da die finanzielle Belastung für das historische Gebäude, das benachbarte Verwaltungsgebäude und die Kita sehr hoch sind. Im Frühjahr diesen Jahres hoffte man, einen Käufer gefunden zu haben. Doch aufgrund der Pandemie werde es länger dauern, erklärte der Presbyteriumsvorsitzende Pfarrer Dr. Christoph Kock auf Anfrage. Interessenten gebe es jedoch bereits.

Zum 1. April ist die Ausschreibung abgelaufen und es sind Konzeptideen für den Komplex eingegangen. Diese werden nun geprüft, so Pfarrer Kock. Die Kirchengemeinde knüpft den Verkauf an bestimmte Bedingungen: So soll die evangelische Kita am Lutherhaus auf jeden Fall erhalten bleiben und durch die Kirchengemeinde weiter betrieben werden.

Ehemalige Kirche ist denkmalgeschützt

Und das historische Lutherhaus, eine 1729 errichtete ehemalige Kirche, ist denkmalgeschützt, hier sind Veränderungen also enge Grenzen gesetzt.

In dem gut 400 Quadratmeter großen Erdgeschoss befinden sich heute Beratungsstellen des Diakonischen Werkes, das gut 500 Quadratmeter große Obergeschoss wird gelegentlich für Veranstaltungen genutzt. Die Nachnutzung sollte mit den Grundsätzen der evangelischen Kirche vereinbar sein, hatte Christoph Kock im Herbst erklärt. Zum Beispiel käme eine soziale oder kulturelle Nutzung infrage.

Für das neue Lutherhaus ist ein Abriss wahrscheinlich

Das neue Lutherhaus, ein knapp 50 Jahre altes Verwaltungsgebäude, ist dagegen kaum wirtschaftlich zu sanieren, hier ist ein Abbruch und Neubau wahrscheinlich. Die Kirchengemeinde hatte schon länger überlegt, sich davon zu trennen. Ob als Wohngebäude, sei dann die Sache des Investors.

Bis die Entscheidung darüber feststeht, welches Konzept zum Tragen kommt, könne es aber noch zwei bis drei Monate dauern, schätzt Pfarrer Kock. Man werde sich nun mit den Vorschlägen intensiv beschäftigen.