Schermbeck. Die 33-jährige ist seit dem 15. März bei der Gemeinde Schermbeck angestellt. Sie setzt unter anderem auf frühkindliche Umwelt-Erziehung.

Es ist nie zu früh damit zu beginnen, das Klima zu schützen. So könnte man die Philosophie der neuen Schermbecker Klimaschutzmanagerin Karolina Theißen zusammenfassen.

Die 33-Jährige formuliert es selbst so: „Ich bin davon überzeugt: Je eher wir anfangen unsere Kinder mitzunehmen und zu dem Thema Klimaschutz zu bilden, umso besser wird das für unsere Zukunft.“ Sie selbst hat in Bocholt dazu mehrere Projekte in Kindergärten betreut. „Dabei habe ich ein Super-Feedback von den Eltern bekommen: Dass die ganz Kleinen dann nach Hause gehen und den Eltern erzählen, wie das alles so läuft.“ Damit sei ein Ziel erreicht: Die Jugend fängt damit an, sich zu dem Thema zu bilden und dadurch später Fehler zu vermeiden.

Zusammenarbeit mit Schulen und Kindergärten

Auch an weiterführenden Schulen hat Theißen mehrere Projekte, etwa zur Artenvielfalt, ins Leben gerufen. Unter anderem bastelte die Klimaschützerin mit den Schülern Saat-Bomben: „Das ging total schnell und macht riesen Spaß!“ So etwas würde die 33-Jährige gerne auch in Schermbeck weiterführen.

„Aber ich weiß, dass es jetzt wegen Corona natürlich eine schwierige Lage ist. Ich muss noch eine Strategie ausarbeiten, wie ich dieses Jahr trotzdem corona-konform an die Schulen und Kindergärten herantreten kann“, so die Borkenerin.

2017 wurden die riesigen Windräder im Windpark Lühlerheim in Schermbeck montiert.
2017 wurden die riesigen Windräder im Windpark Lühlerheim in Schermbeck montiert. © FFS | Markus Weissenfels

Was die neue Klimaschutzmanagerin darüber hinaus zugunsten der Umwelt anpacken wird, steht ohnehin schon seit ein paar Jahren in Schermbeck niedergeschrieben: „Das Klimaschutzkonzept ist mein Arbeitsrahmen. Das ist auch wunderbar, Gott sei Dank gibt es das. So kann ich aus einem Portfolio an Maßnahmen auswählen, was hier sinnvoll und für den Klimaschutz relevant ist.“

Erstes größeres Projekt: Stadtradeln

Erste Gespräche mit der Energiegenossenschaft gab es bereits. Eines der nächsten Projekte, das sie angehen wird, ist das Stadtradeln, berichtet Theißen.

Bei der Vorstellung von Karolina Theißen rechtfertigte Bürgermeister Mike Rexforth noch mal die dauerhafte Stelle der Klimaschutzmanagerin: „Manche meinen ja, die Arbeit könnte dezentral mitgemacht werden – aber das funktioniert so nicht, dann nimmt das auch keiner ernst. Wenn die Aufgaben, die wir beim Klimaschutz haben, delegiert werden, ist das ein Durcheinander und man bekommt keine Struktur da rein.“

Deshalb sei es einfach wichtig, dass jemand die Fäden in der Hand halte.

„Unpolitisch und für jeden da“

Die neue Managerin erklärt: „Ich bin unpolitisch, für alle da und sehe mich als Schnittstelle zu Bürgern, Vereinen und Politik.“

Und auch der Bürgermeister unterstützt den Ansatz der frühkindlichen Klima-Erziehung voll und ganz: „Es ist wichtig, die Kleinen schon zu sensibilisieren dafür und so in den Köpfen der nächsten Generationen ein Umdenken für den Klimaschutz zu gewinnen.“

Zunächst wird Theißen für 20 Stunden bei der Gemeinde Schermbeck arbeiten, später soll ihre Stelle dann auf 30 oder 33 Wochenstunden aufgestockt werden. Sie ist unter 02853/910-324 sowie per Mail erreichbar unter der Adresse karolina.theissen@schermbeck.de.

>>> ZUR PERSON DER NEUEN KLIMASCHUTZMANAGERIN:

Am Mittwoch, 14. April, wird die neue Schermbecker Klimaschutzmanagerin Karolina Theißen 34 Jahre alt. Sie hat an der Technischen Universität Dortmund Raumplanung studiert und dort mit den Schwerpunkten Klimaschutz und demografischer Wandel die Prüfung zur Diplom-Ingenieurin gemeistert.

Im Jahr 2014 begann sie als Klimaschutzmanagerin bei der Stadt Bocholt und arbeitete in dieser Funktion bis zum Beginn ihrer Elternzeit im Jahr 2019. Vor rund einem Jahr zog sie von Bocholt nach Borken um.