Hamminkeln. Christof Schmidt-Rotthauwe engagiert sich seit Jahren für Ringenberg. Er hat gerne etwas zu tun. Und im Team zu arbeiten macht ihm Spaß.
Wer etwas über Ringenberg schreibt, wird früher oder später über Christof Schmidt-Rotthauwe stolpern. Der Mann ist seit Jahren in diversen Vereinen engagiert und ist als Dorfsprecher in viele Vorgänge des Schlossdorfes involviert. Man könnte denken, er sei ein Ringenberger Urgestein. Stimmt aber nicht ganz. Denn eigentlich kommt der Mann aus dem Oberbergischen Kreis, aus einer Ortschaft namens Linge. „Drei Bauernhöfe, eine Kneipe“, charakterisiert er seinen Geburtsort kurz und knapp.
Zehn Jahre verbrachte er in Düsseldorf, zehn in Essen, bevor es ihn 1972 nach Ringenberg zog. Seine Frau hatte eine Stelle als Lehrerin in Ringenberg, ihn selbst zog es als Lehrer für Naturwissenschaften an die Hauptschule in Hamminkeln. Auf diese Zeit des Unterrichtens blickt er gerne zurück: „Das hat Spaß gemacht, vor allem die Experimente, wo es knallt, raucht und stinkt.“
Die erste Wohnung war in der jetzigen Musikschule
Auch hier engagierte er sich als in der Fachkonferenz für Naturwissenschaft und im Lehrerrat. Warum eigentlich? „Erst einmal kann ich nicht ohne Beschäftigung sein“, sagt er. Außerdem sei Engagement auch etwas, was Demokratie ausmache. Deshalb engagiere er sich auch dort, wo er wohne. Apropos Wohnen: 1972 wohnte er im Haus an der Zingelstraße, in dem heute die Musikschule untergebracht ist. Das war damals die Lehrerdienstwohnung. 1975 ging es dann in das Eigenheim, in dem Schmidt-Rotthauwe heute noch wohnt.
Gut in Erinnerung hat er noch, wie die Ringenberger ihn damals in ihre Mitte aufgenommen haben. „Es war überhaupt kein Problem in Ringenberg in Kontakt zu treten“, erinnert sich Schmidt-Rotthauwe. In seinem Fall war es der erste Besuch beim Schützenfest und er wurde sofort an die Theke eingeladen. Es wurde ein langer Abend und er endete mit einem Eieressen mitten in der Nacht. „Der nächste Morgen in der Schule war bitter“, erinnert sich der 74-Jährige. Aber das Eis war gebrochen.
Er gründete 1978 den Heimatverein mit
1978 gehörte er mit zu den Gründungsmitgliedern des Ringenberger Heimatvereins, deren Vorsitzender er heute noch ist. Er war schon Presbyter, ist natürlich Mitglied der Ringenberger Schützengesellschaft und auch der Derik-Baegert-Gesellschaft stand er viele Jahre vor.
Der Staat ist mit vielem überfordert, „also müssen wir was tun“, findet er und erzählt vom Heimatverein, der 200 Mitglieder bei 1700 Ringenbergern hat: „Da ist immer eine Gruppe, die stark unterstützt. Sonst könnte so ein Verein nicht existieren.“ Es gebe dort viele, die selbstständig arbeiten, so dass er sich nicht um jede Kleinigkeit kümmern müsse. Als Beispiel nennt er Christian Keiten, der immer dafür sorgt, dass Ringenberg zur Weihnachtszeit beleuchtet ist. „Da muss ich nicht viel machen“, so Schmidt-Rotthauwe.
Helfende Hände für die Pflege des Schlossparks gesucht
Nicht ganz so rosig sei die Lage im Schlosspark, um den der Heimatverein sich kümmert. Da könnten noch ein paar helfende Hände dazu kommen. Aber prinzipiell sei die Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft groß. Interessant fand er persönlich immer die Arbeit mit den Künstlern auf Schloss Ringenberg. Gerne erinnert er sich an Heinrich Kemmer, der im Schloss wohnte. „Ein skurriler Typ“, sagt Schmidt-Rotthauwe und meint das in keinster Art und Weise abwertend. Es sei immer sehr bereichernd gewesen mit ihm Gespräche zu führen. Deshalb ist er auch nicht glücklich über die aktuellen Entwicklungen bei der Derik-Baegert-Gesellschaft. Aber das ist ein anderes Kapitel.