Hamminkeln. Aurelia Elfring leitet die Frauengruppe in Mehrhoog. Und kümmert sich dabei rührend um die Damen im Alter zwischen 70 und 95 Jahren.

Bescheidenheit bleibt auch in diesen Zeiten eine Zier. Und so macht Aurelia Elfring auch keinerlei Anstalten, sich in den Vordergrund zu spielen. Seit wie vielen Jahren sie die Frauengruppe des Mehrhooger Bürgervereins leitet? „Vielleicht seit drei“, schmunzelt Aurelia Elfring. „Auf keinen Fall länger. Aber einer muss ja Kaffee kochen.“ Vor Corona traf sich die Gruppe jeden Montag um 14 Uhr im Vereinsheim – gut ein Dutzend Mehrhoogerinnen zwischen 70 und Mitte 90. Zum Klönen, zum Quatschen, zum Kartenspielen, zu einer Runde „Mensch ärgere dich nicht“ – oder eben bloß nur zum Kaffeetrinken.

Hält die Fäden im Hintergrund zusammen

Und Aurelia Elfring sorgt für die Organisation, hält im Hintergrund die Fäden zusammen. Seit einem Jahr allerdings muss wegen der Pandemie auch der Frauentreff pausieren. „Mir tun die Frauen leid“, sagt Brigitte Heggemann, die Vorsitzende des Bürgervereins. „Viele sind alleinstehend und für sie ist der Frauentreff immer das Highlight der Woche gewesen.“

Auch die regelmäßigen Fahrradtouren am Mittwoch organisiert seit vielen Jahren Aurelia Elfring. Einige davon gab es noch im vergangenen Sommer. „Ich wünsche mir, dass wir vielleicht im April wieder damit starten können“, sagt die 78-jährige. Vor vier Jahrzehnten kam die Österreicherin an den Niederrhein, der Liebe wegen. Den Kontakt zu ihren Verwandten in der Steiermark hält sie aber aufrecht, zu besonderen Anlässen reist sie auch noch in die alte Heimat.

Die gute Seele des Vereins

Über Bekannte fand sie vor vielen Jahren den Kontakt zum Bürgerverein, wobei sie die Mitglieder ihrer Frauengruppe aber derzeit nur beim Einkaufen trifft. „Schade, dass nicht mehr möglich ist“, bedauert Aurelia Elfring. „Es macht großen Spaß mit den Damen.“

Für Brigitte Heggemann ist die Gruppenleiterin so etwas wie die „gute Seele“ des Vereins. „Sie ist jemand, der einfach immer da ist.“ Wenn sie am Vereinsheim an der Karlstraße vorbeikomme, schau sie immer nach dem Rechten. „Sie gießt die Blumen und schaut, ob alles seine Ordnung hat“, verrät Brigitte Heggemann.

Und wenn Feiern anstehen, sei sie immer ganz vorne dabei. „Räumt auf und spült. Aurelia springt immer auf, kann nicht still sitzen.“ Und deshalb sei es wichtig, ihr ehrenamtliches Engagement auch zu würdigen. „Sie hat es verdient.“ Wobei Aurelia Elfring lieber gestern als erst morgen wieder mit „ihrer“ Frauengruppe starten würde. Ganz ruhig, ganz bescheiden.

Brigitte Heggemann möchte aber noch mit einem Irrtum aufräumen, was die anfangs angesprochenen drei Jahre betrifft. „Bestimmt seit zehn Jahren ist Aurelia schon mit dabei.“