Wesel. Am Rosenmontag entdeckten Prüfer des Lanuv nach einer Störung Verschmutzungen im Ablauf der Kläranlage. Das könnte teuer werden.
Ein Störfall in der Kläranlage Wesel wird wohl unangenehme Folgen haben: Wie die Stadtwerke am Mittwoch in einer Pressemitteilung schreiben, könnte durch den Zwischenfall die Abwasserabgabe für 2021 steigen – also die Abgabe, die die Stadtwerke für die Einleitung des geklärten Abwasser an das Land zahlen. Offen ist, ob das Folgen auch für die Gebührenzahler haben wird. Wie die Stadtwerke in der Pressemitteilung bestätigen, hat es am 15. Februar – das war der Rosenmontag – eine Betriebsstörung im städtischen Klärwerk gegeben. Sie hatte zur Folge, dass der Schlamm in den Ablauf der Kläranlage und damit in den Rhein gelangte.
Die Erklärung der Stadtwerke: Durch den langanhaltenden und extremen Frost um die Karnevalstage herum sei es zu „technischen Ausfällen“ in den Nachklärbecken gekommen und anschließend zu „Stillstandzeiten bei einzelnen Räumern“ in den Becken. Durch diese Räumer in den fünf Nachklärbecken wird der vorhandene Schlamm normalerweise vom gereinigten Wasser getrennt.
Schlamm im Abwasser wurde bei Lanuv-Prüfung entdeckt
„Die Räumer fahren mit heruntergelassenem Schild langsam durch die Becken und schieben den Schlamm, der sich am Boden abgesetzt hat, in einen Trichter.“ Von dort gelangen die Rückstände wieder in eine frühere Klärstufe. An diesem Tag offenbar nicht, sodass Schlamm mit dem geklärten Wasser abgeleitet wurde.
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Just am Rosenmontag führten Mitarbeiter des Landesamtes für Natur-, Umwelt- und Verbraucherschutz, (Lanuv) aber auch eine unangekündigte Überprüfung durch. Das Amt überwacht Kläranlagen regelmäßig und entnimmt im Auftrag der Bezirksregierung als Genehmigungsbehörde Proben am Abwassereinlauf, bestätigt ein Pressesprecher des Lanuv. Die Abwasserabgabe, die das Klärwerk für die Einleitung des geklärten Wassers entrichten muss, richte sich nach der Qualität des Wasser.
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Wenn das Wasser belastet ist, steige die Abgabe. Dabei müssen auch Grenzwerte eingehalten werden.
Becken nach Störfall außer Betrieb genommen
Am Rosenmontag stellten die Prüfer Schlammanteile in der Probe fest. Ein Becken wurde außer Betrieb genommen und der Schlamm entfernt. Weitere Proben des Lanuv am nächsten Tag blieben ohne Auffälligkeiten, teilen die Stadtwerke mit. Offen ist nun, welche Konsequenzen der Zwischenfall hat. „Möglicherweise wird die einmalige, aber deutliche Grenzwertüberschreitung eine Erhöhung der in 2021 zu veranlagenden Abwasserabgabe zur Folge haben“, heißt es in der Presseerklärung. Stadtwerke-Geschäftsführer Rainer Hegmann selbst war am Mittwoch für NRZ-Nachfragen nicht erreichbar.
Die Störung und mögliche Folgen waren am Dienstag auch Thema in der Sitzung des Aufsichtsrates der Stadtwerke.
Hohe Zahlungen drohen
Nach NRZ-Informationen könnte der Zwischenfall eine Zahlung in Millionenhöhe nach sich ziehen. Offen ist demnach auch noch, ob eine Versicherung für die Summe einspringt oder ob sich der Zwischenfall am Ende auf die Abwassergebühren der Bürger auswirken könnte.
Die Stadtwerke teilen lediglich mit, dass mit der genauen Analyse und deren Auswirkungen nun ein unabhängiges Institut beauftragt werden soll.