Wesel. Auf dem Markt laufen die Geschäfte, doch in der Einkaufsstraße sind nur wenige Türen geöffnet. Einige Händler setzen auf Abholservice.

Samstagvormittag in der Weseler Innenstadt. Vom Dom kommend, stellt sich auf den ersten Blick alles in etwa dar wie an Samstagen vor dem Lockdown. Ein Parkplatz war zwar etwas leichter zu bekommen, aber auf dem Markt laufen die Geschäfte wie sonst. 

Ein Unterschied zum ersten Lockdown: die damals noch anzutreffenden Stände von Nicht-Lebensmittelhändlern sind weitestgehend verschwunden. Und wer am Markt vorbei ist, sieht wesentlich weniger Menschen in der Fußgängerzone als sonst an einem Samstag. Die Menschen mit vollen Einkaufstaschen kommen vom Markt, die mit leeren gehen zum Markt.

Kein Wunder, denn die meisten Geschäfte sind geschlossen. Aber irgendetwas muss ja weitergehen, und so haben die Geschäfte sich einige Strategien überlegt, mit der unerfreulichen Situation umzugehen.

Viele Händler verweisen auf das Online-Angebot

Die meisten Läden in der Fußgängerzone sind Filialen großer Unternehmen. Bei diesen scheint sich ein Abholservice nicht zu lohnen. Ein Zettel an der Ladentür mit dem Hinweis auf den Onlineshop im Internet scheint mehr Sinn zu machen als die Besetzung des Geschäfts mit einem Mitarbeiter, der bestellte Ware zur Abholung herausgibt. Lediglich bei dem Modegeschäft S'Oliver wird darum gebeten, zu klopfen, um bestellte Ware abzuholen. 

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Ein Süßwarengeschäft darf natürlich auch in Coronazeiten öffnen. Aber alles hängt mit allem zusammen. Und so ein Laden, in dem man im Vorbeigehen etwas kauft, leidet natürlich darunter, dass kaum jemand vorbeigeht. „Bei uns ist definitiv weniger los als sonst“, erzählt die freundliche Mitarbeiterin bei Hussel.

Schlangen müssen vermieden werden

In der Rosenapotheke gibt es mehr Andrang – und das unter erschwerten Bedingungen: außer dem normalen Geschäft ist der Inhaber damit beschäftigt, die Kasse auf die wieder geltenden höheren Mehrwertsteuersätze umzustellen.

Die Telekom hat zwar geöffnet, aber es gibt keinen Verkauf und keine Beratung. „Sonst bilden sich hier Schlangen“, weiß der Mitarbeiter zu berichten. Lediglich der Austausch von defekten Geräten kann hier angeboten werden.

Abholservice in der Buchhandlung Korn

Glücklich ist in diesen Zeiten der, der eine treue Stammkundschaft hat. Die Buchhandlung Korn gehört dazu: „Hier läuft es gut, auch wenn der Januar immer ein etwas schwächerer Monat ist“, erzählt Geschäftsinhaberin Eva Korn. Natürlich darf sie ihren Laden nicht zum Stöbern öffnen, aber der Abholservice funktioniert. „Kurz vor dem Lockdown gab es einen großen Andrang und unmittelbar vor Heiligabend brach das Geschäft natürlich ein. Aber es hat sich wahrscheinlich in etwa neutralisiert“, berichtet Eva Korn. „Und vor allem: wir haben eine ganz liebe, treue Stammkundschaft. Das erleichtert uns vieles.“

Gemischtes Bild in der Fußgängerzone

Im Frühjahr beim ersten Lockdown war die Konzentration bei der Buchhandlung Korn noch bei der Auslieferung der Bücher an die Kunden. Mittlerweile setzt die Buchhändlerin auf ihren Abholservice. „Das ist einfach besser zu bewältigen“, erzählt Eva Korn.

Es ist also durchaus ein gemischtes Bild auf den Straßen der Fußgängerzone. Nur eins wird allen Händlern gemeinsam sein: die Hoffnung auf bald wieder normale Bedingungen für ihre Arbeit.

Eine Übersicht über Geschäfte, die abhol- und Lieferservice bieten, gibt es hier. 

Das sagt der Handelsverband zur Verlängerung des Lockdowns.