Wesel. Der Krankenhausalltag ist schwer.Im Marien-Hospital Wesel tanzten Pflegende und Ärzte für ein bisschen Leichtigkeit die Jerusalema-Challenge

Sie tippen vier Mal mit dem linken Fuß nach vorne, wechseln auf den rechten Fuß, drehen sich um und klatschen im Rhythmus der Musik in die Hände. Egal, ob in der Notaufnahme, im Kreissaal oder in der Röntgenabteilung: Wer sich das vor kurzem veröffentlichte Video des Weseler Marien-Hospital anschaut, der sieht mit viel Spaß und Freude tanzende Ärzte und Krankenschwestern.

Das OP-Team legte vor

Das Krankenhaus hat die sogenannte „Jerusalema-Challenge“ angenommen. Damit ist der Internet-Hype, der ein bisschen Leichtigkeit und Freude in den derzeitigen schweren und herausfordernden Alltag bringen soll, nun auch in Wesel angekommen. In Schulen, bei der Feuerwehr, vor allem aber in Krankenhäusern, wird aktuell weltweit zu dem Lied „Jerusalema“ von dem südafrikanischen DJ Master KG auf Abstand und mit Mundschutz eine bestimmte Schrittfolge getanzt. Dies wird gefilmt und ins Internet gestellt.

Im Team und gleichen Rhythmus, Maskottchen Storch mit dabei.
Im Team und gleichen Rhythmus, Maskottchen Storch mit dabei. © Marien-Hospital

So ist auch Britta Biegierz, Pressesprecherin des Marien-Hospitals, vor wenigen Wochen auf den Videotrend aufmerksam geworden. „Ich habe den Pflegekräften davon erzählt und dann nahm die Sache schon ihren Lauf“, sagt Biegierz. In kompletter Eigenregie haben vier Abteilungen, stellvertretend für alle Mitarbeiter des Krankenhauses, den Tanz eingeübt und gefilmt. Die einzelnen Videos wurden dann zu einem Clip zusammengeschnitten.

„Das OP-Team hat vorgelegt, da mussten wir natürlich nachziehen“, erklärt Silke Theissen, Leitende Hebamme des Krankenhauses. Mit dem Tanz ihrer Abteilung beginnt das rund einminütige Video. Die Tür zum Kreissaal öffnet sich und das Team, bestehend aus Ärzten, Pflegepersonal und Hebammen, kommt samt Maskottchen – natürlich einem Storch – tanzend heraus.

Danach sind Ärzte und Krankenschwestern der Notaufnahme zu sehen. Auch sie tanzen und klatschen im Rhythmus der Musik. Das funktionierte übrigens auch im Liegen. Im Beitrag der Radiologie wurde nämlich sogar auf der Liege des Computertomografiegerätes mitgemacht.

Ein guter Ausgleich zum alltäglichen Stress

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Zum Abschluss tanzt das 13-köpfige OP-Team die Schrittkombination. Synchron wurde sich einmal quer durch den Raum bewegt. „Viel geübt haben wir dafür nicht. Jeder hat sich die Schritte einen Tag vorher zuhause angeschaut. Wir sind dann 15 Minuten gemeinsam die Choreografie durchgegangen und haben dann schon mit dem Handy gefilmt“, erzählt Silke Theissen. „Zu diesem Zeitpunkt hatten wir natürlich keine Geburt“, ergänzt sie.

Gerade in diesen Zeiten, in denen die Corona-Situation besonders angespannt ist, sei das gemeinsame Tanzen ein guter Ausgleich zum alltäglichen Stress gewesen. „Wir konnten zeigen, dass wir trotzdem Spaß an unserer Arbeit haben.“ Und was sagt der Geschäftsführer zu seinen tanzenden Mitarbeitern? „Er fand die Aktion sehr eindrucksvoll und klasse“, weiß Pressesprecherin Britta Biegierz.

Die Aktion erntet Beifall

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Da war er nicht der einzige: Auf der Facebookseite des Krankenhauses wurde das Video mittlerweile über 63.000 Mal angeklickt und die Zuschauer zeigen sich begeistert. „Toll, dass ihr noch die Motivation gefunden habt, das bei der schweren und stressigen Zeit zu machen“, schreibt eine Nutzerin. „Super Aktion“, kommentiert ein anderer. „Dieser positive Zuspruch begeistert uns. Es ist toll, dass die Menschen uns damit zeigen, dass sie auch an uns denken und unsere Arbeit schätzen, dafür können wir uns nur bedanken“, sagt Hebamme Silke Theissen.