Wesel. Vier leerstehende Ladenlokale in der City sind jetzt wieder mit neuem Leben gefüllt. Das bieten die Neuzugänge in ihren Läden.
In der Weseler Innenstadt werden wieder leerstehende Geschäfte mit neuem Leben gefüllt. Vier Neueröffnungen gibt es in der Vorweihnachtszeit. Anita Dungs übernimmt die Goldschmiede von Axel Bogumil und eröffnet am Samstag ihr Geschäft „Goldschmiede Dungs“, allerdings am neuen Standort, an der Korbmacherstraße 5. Axel Bogumil ist in Wesel eine Institution.
Der Goldschmiedemeister absolvierte seine Ausbildung bei dem damaligen Juwelier Hoymann an der Hohen Straße.
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Im Jahr 1986 übernahm er die Goldschmiede, siedelte damit aber um zur Kreuzstraße 8. Ende dieses Jahres läuft dort der Mietvertrag aus und die Chance bot sich, dass seine frühere Auszubildende Anita Dungs als selbstständige Goldschmiedemeisterin arbeiten möchte.
Von 1991 bis 1994 arbeitete Dungs in der Goldschmiede Bogumil, bevor sie zehn Jahre bei van Ooyen in Kevelaer als Goldschmiedin tätig war.
Offene Werkstatt im Geschäft
Als Mutter reduzierte sie ihre Arbeitszeit und half bei Axel Bogumil in der Werkstatt aus. Nun ist das neue Geschäft fertiggestellt und die Kunden erwartet das komplette Angebot an Gold- und Silberarbeiten, Trauringen, Reparaturen, Umarbeitungen, aber auch die Anfertigung von Schmuckstücken nach eigenen Entwürfen. Wer das Ladenlokal betritt, schaut direkt in die offene Werkstatt. Anita Dungs legt Wert darauf, für jeden Geldbeutel Schmuck vorzuhalten. So wird sie auch, wie Axel Bogumil, Steinketten und Silberschmuck anbieten, los geht es ab 50 Euro. Axel Bogumil ist froh, Verantwortung abgeben zu können. Jetzt hilft er als Goldschmied in der Werkstatt seiner ehemaligen Auszubildenden aus und betreut weiterhin treue Stammkunden.
Modisch und bezahlbar
Vis à vis hat Diana Simmes ihr neues Geschäft „Paparazzi“ an der Korbmacherstraße 4 eröffnet. Bereits seit zehn Jahren ist ihr Geschäft in Hamminkeln an der Ringenberger Straße 6 eine feste Größe. „Ich habe immer einen zweiten Standort in Wesel gesucht, denn ich habe viele sehr nette Kunden aus Wesel, die bei mir in Hamminkeln einkaufen.“ Nun kommt Simmes zu ihnen. „Das ging alles ganz kurzfristig, vor vier Wochen erst rief der Vermieter bei mir an. Ich war sofort begeistert.“ Auf 1500 Quadratmetern bietet sie Damenmode, Bekleidungszubehör wie Schals und Handtaschen, Kindermode, aber auch Wohnaccessoires an.
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„Alles, was man hier sieht, kann man kaufen – auch die große Stehlampe“, erklärt die Inhaberin. Sie legt Wert darauf, dass ihre Mode modisch und bezahlbar ist. „Beispielsweise coole Mode für Kinder von vier bis 16 Jahren, ebenso wie Damenbekleidung bis Größe 48/50.“ Sie bezieht die meiste Ware aus den Niederlanden. „Mode, die sich von den hiesigen Klassikern unterscheidet. Bei moderaten Preisen.“ In diesem Segment ist die Nachfrage von Kunden, die gerne in den Niederlanden einkaufen, gerade in der Corona-Zeit groß.
Ein meisterlicher Feinbäcker
Der nächste Neuankömmling ist in die ehemalige Reinigung Bergner am Großer Markt 6 gezogen. Cookie-Monster heißt die Backwerkstatt von Sezer Topkaya. Der ursprüngliche Plan war, im Internet die süße Ware anzubieten, die online bezahlt und dann zugestellt wird.
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Doch nun kann man die süßen Kreationen auch im Ladenlokal anschauen und gleich mitnehmen, aber ebenso online bestellen und am Großen Markt abholen. Topkaya, der aus Wesel stammt, hat schon als Kind seiner Mutter über die Schulter geschaut, die eine leidenschaftliche Tortenbäckerin war. Im Management von Amazon beschäftigt, reifte bei ihm der Gedanke, sein Hobby zum Beruf zu machen.
In New York hatte er Cookie-Bäckereien kennengelernt und dort Praktika absolviert. Inzwischen hat er vor der IHK seinen Meister zum Feinbäcker abgelegt und bietet nun täglich von 12 bis 19 Uhr, samstags und sonntags von 11 bis 17 Uhr seine Cookie-Monster an. Dabei legt er Wert darauf, für seinen Keksteig nur Bio-Produkte zu verwenden. Mit immer neuen Ideen überrascht er große und kleine Kunden. Und wer es nicht schafft, die großen Monster-Cookies komplett zu vertilgen, sie schmecken noch nach Tagen, wenn sie in einer Frischhaltebox aufbewahrt werden.
Neues Geschäft in der Apollopassage
Das Reinigungsunternehmen van Holt gibt es bereits seit 2012 in Wesel. Auf der Suche nach neuen Büroräumen wurden Pierre van Holt Geschäftsräume im Erdgeschoss und in der Galerie in der Apollopassage angeboten. Hier sollte nicht nur ein Anlaufpunkt für das in der Firma tätige Personal geschaffen werden, seine Frau Yvonne kam auf die Idee, im Ladenlokal Reinigungsmittel anzubieten, die nur von professionellen Gebäudereinigern genutzt werden.
Dabei setzt Yvonne van Holt auf Qualität. Sie bietet saugstarke Microfaser-Mopps und Reinigungsmittel als Konzentrat, extralange Stangen mit entsprechenden Tüchern zur Reinigung von hohen Fenstern an und alles, was ein Profi in der Gebäudereinigung einsetzt. Bestellungen nimmt sie für die Firma Jemako entgegen, zu Vorwerk-Produkten stellt sie den Kontakt zum Vertrieb her. Dass der Standort richtig gewählt ist, hat Yvonne van Holt an einem Samstag beobachtet „Ich habe hier in der Passage in 20 Minuten 200 Passanten gezählt“, berichtet sie. Am heutigen Samstag wird das Ladenlokal eröffnet.