Hamminkeln. Eine neue Investorengruppe um Geschäftsführer Karsten Oberheide will das Modeunternehmen Bonita retten. Sanierungsprozess ist schon auf dem Weg.
Für das Modeunternehmen Bonita mit Sitz in Hamminkeln scheint es neue Hoffnung zu geben. Der Gläubigerausschuss hat einer Investorengruppe um den jetzigen Bonita-Geschäftsführer Karsten Oberheide einstimmig den Zuschlag erteilt, das Unternehmen wieder in finanziell ruhigere Fahrwasser zu bringen. Zum Investoren-Team gehören ausgewiesene Spezialisten der Branche.
Sanierungskurs fortsetzen
„Wir sind glücklich und stolz über die Entscheidung des Gläubigerausschusses für unser Fortführungskonzept und das in uns gesetzte Vertrauen“, sagt Geschäftsführer Karsten Oberheide. „Wir werden Bonita wieder auf Erfolgskurs bringen.“
Die Investoren wollen den bereits eingeleiteten Sanierungskurs fortsetzen und die Restrukturierung abschließen. Zum Managementplan gehört, so heißt es in einer Pressemitteilung, sich künftig im Segment der Damenoberbekleidung auf die Zielgruppe der so genannten Best-Ager-Kundinnen zu konzentrieren. Im nächsten Schritt wird der Insolvenzplan fertiggestellt und bei Gericht eingereicht.
Gläubiger müssen Plan zustimmen
Die Gläubigerversammlung, die voraussichtlich im Januar 2021 stattfinden wird, muss dem Plan noch zustimmen. Im Zuge des gerichtlichen Sanierungsverfahrens wird Geschäftsführer Oberheide von den Rechtsanwälten Dr. Thorsten Bieg, Prof. Dr. Gerrit Hölzle und Detlef Specovius unterstützt. Sie sind als Sanierungsgeschäftsführer in die Geschäftsführung von Bonita eingetreten.
Experten sehen tragfähiges Konzept
„Wir sehen bei der Zukunftslösung ein tragfähiges Geschäftskonzept, sehr engagierte Mitarbeiter und intakte Geschäftsbeziehungen zu Lieferanten, so dass wir von der Fortführung von Bonita überzeugt sind“, sagt Dr. Thorsten Bieg. Eine Übergabe an die neuen Eigentümer könnte Anfang März erfolgen. Die Ende 2018 eingeleitete Neupositionierung des Unternehmens zeige trotz der Corona-Krise erste Erfolge, was sich auch in den Umsätzen widerspiegele, berichtet das Unternehmen.
Filialen stehen auf dem Prüfstand
Im Zuge des Anfang Juni 2020 eingeleiteten Schutzschirmverfahrens hat Bonita alle Filialen und Kostenstrukturen auf den Prüfstand gestellt. Der überwiegende Teil der Bonita-Filialen soll erhalten bleiben – heißt es in der Pressemitteilung weiter. Das Management kämpfe indes weiter um jeden Standort und jeden Arbeitsplatz. „Auch wenn die letzten Monate im Zuge der Restrukturierung für alle Beteiligten äußerst schmerzhaft waren, begrüßen wir den Erhalt der meisten Arbeitsplätze in der Zentrale und den Filialen“, sagt der Betriebsratsvorsitzende Oliver Kerinnes.
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