Hamminkeln. Für die Hamminkelner Grünen ist das Wiegesystem das Zentrum des Entsorgungssystems. Genau das will die FWI ebenso wie den gelben Sack abschaffen.
Die Diskussion um die Zukunft des Hamminkelner Müllsystems reißt nicht ab, auch wenn die aktuellen Verträge erst am 31. Dezember 2021 auslaufen. Nachdem die FWI angekündigt hat, im Rat einen Antrag zu stellen, um vom Wiegesystem und den gelben Müllbeuteln wegzukommen, kontern nun die Grünen in Person des Fraktionsvorsitzenden Johannes Flaswinkel.
Er verweist auf die positiven Möglichkeiten, die das Hamminkelner System bietet. Dazu zählen für ihn neben dem Wiegesystem, die Windelannahme, die Grünschnittannahme, die Sperrmüllabholung mit Service, die Haushaltsgeräteentsorgung, die Problemstoffsammlung, die Altpapiersammlung und die Glascontainer in allen Stadtteilen.
Anreiz zum Müllvermeiden
„Grundlage dieses umweltbewussten Abfallentsorgungssystems war und ist das Müllwiegesystem und damit auch die Grundlage für Gebührengerechtigkeit und Anreiz zum Müllvermeiden. Das System belohnt konsequent umweltbewusstes Verhalten“, findet Flaswinkel.
Er glaubt, dass viele Bürger sehr zufrieden mit dem System sind. „Klar, jedes System kann verbessert werden , dafür sind wir als Grüne immer offen gewesen und haben aktiv und konstruktiv daran mitgearbeitet. Das werden wir auch in Zukunft so tun. Daher steht für uns die Einrichtung der Arbeitsgruppe Abfall auch nicht zur Disposition“, so Flaswinkel.
„Wir haben kein Müllwirrwarr“
Doch zur Zeit seien die Grünen etwas irritiert über die Diskussion. „Wir haben keinen Müllwirrwarr, wir haben ein geordnetes und gewachsenes Abfallentsorgungssystem. Aufgrund der Größe unserer Stadt haben wir manchmal lange Wege, das stimmt. Wer aber unseren Bürgerinnen und Bürger unterstellt, sie würden mit Windeln durch das halbe Stadtgebiet fahren, hält sie für dumm. Dem widersprechen wir ganz eindeutig“, so Flaswinkel. Denn die Hamminkelner würden die Fahrten zur Windelannahme oder um Bioabfall zu entsorgen, mit anderen Besorgungen verbinden.
Allerdings sei die Windelannahme noch optimierungswürdig. Hier könnten sich die Grünen eine Annahmestelle an der Güterstraße vorstellen. Oder die Entsorgung erfolgt über die graue Tonne und die Betroffenen bekommen einen Freibetrag bei der Abfallgebühr. Das habe seine Partei bereits vor Jahren gefordert, so Flaswinkel, der auch die Forderung nach einem echten Wertstoffhof wiederholt. Was das Thema gelber Sack oder gelbe Tonne angeht, könnte in der grauen Tonne auch Abfall aus dem gelben Sack mit gesammelt und anschließend technisch sortiert werden. Das sei schon lange möglich. So würde der Lkw-Verkehr deutlich reduziert, prognostiziert Flaswinkel. „Ganz kritisch sehen wir die aktuelle, rückwärtsgewandte Diskussion. Wir brauchen nicht mehr Gefäße für Plastikmüll, sondern wir brauchen weniger Plastikmüll.“