Wesel. Das Kulturspielhaus überbrückt die Schließungszeit mit verschiedenen Pop-up Stores. Bis vor Weihnachten bieten mehrere Aussteller Waren an.

Vor dem unscheinbaren Fensterladen an der Wilhelmstraße stand ein großer Tisch Bücher und im Salon-Innenraum konnten zwei Personen aus einem Haushalt mit Maske einen Blick auf die insgesamt gut 500 Bücher werfen, die Nicole Bach und David Pilz ausgelegt hatten.„Bei Büchern kann ich nicht vorbeigehen“, sagte Uta Skusa, die mit ihrem Mann Dieter draußen in den Büchern stöberte. „Für einen Bücherflohmarkt ist die Auswahl außergewöhnlich gut“, fand Stefan Hanf und hatte einen Blick auf „Goethes letzte Reise“ geworfen.“

Das „Booklooker“-Angebot von Bach und Pilz war das erste im Pop-up Store, den das Kulturspielhaus Scala an diesem Samstag möglich gemacht hatte.

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Bis zum 23. Dezember werden insgesamt 18 Anbieter – von der Brauerei über die strickende Privatperson bis zu Einrichtungen wie dem „Spix“ - die Gelegenheit wahrnehmen, ihre Sachen im Salon neben dem „Scala“-Theater anzubieten.

Ersatz für den abgesagten Kunsthandwerkermarkt im Scala

„Wir hatten ja kurz zuvor den traditionellen Kunsthandwerkermarkt bei uns abgesagt“, erläuterte Scala-Mitarbeiterin Heike Mühlen. So sei das Angebot auch eine Brücke für diejenigen, die für den Markt „ein Jahr gestrickt oder Schmuck hergestellt haben.“ Dazu kommen noch diejenigen, die sich mit dem „Scala“ verbunden fühlen. „Mein Chef ist früher hier im Kino und hat gesagt: Lass uns das doch unterstützen“, erzählte Nicole Bach von der Bücherplattform „Booklooker“, die selbst Mitglied im „Scala“-Förderverein ist.

Viele habe gereizt, unter dem Motto „Deine Ware-Dein Laden. Dein Tag“ statt auf drei Quadratmeter Standfläche jetzt gegen einen kleinen „Obolus“ ihre Ware in einem Laden zu zeigen – ob nur für einen Tag wie jetzt oder wie bei „Hand made up“ von Lukas Gardemann Mitte Dezember drei Tage am Stück, sagt Heike Mühlen. Über die sozialen Medien macht das „Scala“ für das entsprechende „Pop-up“-Angebot Werbung.

Kulturspielhaus soll am Leben gehalten werden

Es gelte das Signal zu setzen – auch wenn man damit wie schon in den vergangenen Wochen nicht das große Geld macht. Mit „Autokino und Live Streams aus dem Haus heraus“ habe man versucht, das Kulturspielhaus am Leben zu halten. Bei den Veranstaltungen, die man dann wieder „live“ ausrichten konnte, seien weniger Gäste gekommen als möglich. Jetzt kam der „Lockdown light“ – den Kopf in den Sand stecken wollten die „Scala“-Macher aber auch diesmal nicht.

David Pilz von „Booklooker“ war mit dem Besuch zufrieden. „Es ist schön, mit der Laufkundschaft und mit Kunden drinnen mal ins Gespräch kommen“. Und die 82-jährige Erika Mauthe freute sich über die unverhoffte Chance. „Ich schnüffel gerne in Büchern und lese sie gerne.“

Eine Übersicht über die Termine der Pop-up Stores findet sich bei Facebook unter Scala Kulturspielhaus Wesel.