Wesel. Seinen 70. Geburtstag feiert der gebürtige Münsteraner Ludger Hovest heute. Seit 36 Jahren gehört der Sozialdemokrat dem Rat in Wesel an.

Er ist das Gesicht der SPD in Wesel: Ludger Hovest, geboren im westfälischen Münster, wohnhaft in seiner niederrheinischen Wahlheimat Wesel. Heute wird der Partei- und Fraktionsvorsitzende 70 Jahre alt.

Und auch wenn es der 11.11., also traditionell der Beginn der närrischen Jahreszeit ist, mit Karneval hat der Kommunalpolitiker nicht allzu viel im Sinn. Sein Herz schlägt vor allem für die SPD und für die Politik vor Ort. Seit sage und schreibe 36 Jahren sitzt der Lackhausener im Stadtrat.

Gewerkschaftssekretär

Dass er dabei nicht immer unumstritten war, liegt in der Natur der Sache und bleibt nicht aus, wenn man seit Jahrzehnten im Rampenlicht steht. 1989 wurde der gelernte Chemielaborant SPD-Fraktionschef in Wesel, zu einer Zeit, in der er auch noch im nordrhein-westfälischen Landtag saß. Zweimal holte der einstige Gewerkschaftssekretär der IG Chemie, Papier, Keramik in Düsseldorf ein Direktmandat - von 1985 bis 1995 wirkte er dort, bis er sich ganz und gar der Politik in der Hansestadt widmen konnte.

So kennt man den SPD-Politiker Ludger Hovest (rechts). Hier fordert er mit weiteren Genossen, dass der Bocholter in der Feldmark hält.
So kennt man den SPD-Politiker Ludger Hovest (rechts). Hier fordert er mit weiteren Genossen, dass der Bocholter in der Feldmark hält. © FUNKE Foto Services | Gerd Hermann

Seit 1970 hat Hovest das rote Parteibuch, wobei er vor allem zuletzt nicht immer damit einverstanden war, was SPD-seitig auf Bundesebene lief. Dies führte dazu, dass er für die SPD vor Ort den Begriff der „Wesel-Partei“ prägte und ihn bei allen möglichen Anlässen verwendete, auch in den vielen Fachausschüssen, in denen Hovest aktiv ist.

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Ab sofort sind dies der Ausschuss für Stadtentwicklung, der für Umwelt, Nachhaltigkeit und Mobilität, der Betriebsausschuss sowie der Schul- und Sportausschuss. Beim Rechnungsprüfungsausschuss hat er den Vorsitz. Hinzu kommen Mitgliedschaften in diversen anderen Gremien, wie dem Delta-Port-Aufsichtsrat und den Aufsichtsräten der Städtischen Bäder und der Stadtwerke.

Neben der Politik hat der Rentner noch ein zweites großes Steckenpferd. Er ist Philatelist und im Verband philatelistischer Prüfer Fachmann für russische und sowjetische Briefmarken in der Zeit von 1857 bis 1991. Und er verreist gerne. Regelmäßig nach Frankreich, in die Heimat seiner Ehefrau Viviane, aber auch in sehr ferne Länder, die nicht unbedingt typische Urlaubsziele sind - manchmal ohne sie. Zum Beispiel dann, wenn ein Teil der Tour ein wenig abenteuerlich im Boot bestritten wird.

Atlantiküberquerung

Sohn York Hovest, der mit seiner Familie in München lebt, unternimmt dabei deutlich größere Touren. Schon mehrmals war der Dokumentar-, Werbe- und Modefotograf, der eine Zeit lang auch selbst modelte, in seiner Heimatstadt Wesel im Kulturspielhaus Scala, um über seine Atlantiküberquerung im Ruderboot als Beitrag zur Rettung der Weltmeere zu berichten.