Wesel. Von Kindesbeinen an, schlug sein Herz für die Natur. NABU-Kreischef Peter Malzbender wurde nun vom Landschaftsverband für sein Engagement geehrt.

Seit 40 Jahren Vorsitzender des Nabu-Kreisverbandes Wesel, aber als Schützer von Natur und Landschaft weit über die Stadt- und Kreisgrenzen hinaus bekannt – das ist Peter Malzbender aus Wesel.

Schon immer schlug sein Herz für die Natur, was er seinem Elternhaus zu verdanken hat. „Die waren die ersten Grünen, bevor es Grüne gab“, sagte er, nachdem er für sein außergewöhnliches ehrenamtliches Engagement den Rheinlandtaler des Landschaftsverbands Rheinland erhalten hatte.

Unterschriften für Artenvielfalt

Dann blickte er aber gleich wieder nach vorne. „Wir haben so, so viel zu tun“, mahnte er und ist sich sicher, dass der Klimawandel schlimmer als die Pandemie ist. Ohne Insekten gebe es keine Menschen. Und so müssten alle ihren Verbrauch hinterfragen. Schließlich nutzte der Ausgezeichnete die Gunst der Stunde, im Ratssaal weitere Unterschriften für die Volksinitiative Artenvielfalt zu sammeln, die von den NRW-Naturschutzverbänden unter der Überschrift „Insekten retten, Artenschwund stoppen“ ins Leben gerufen wurde.

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Zuvor hatte Bürgermeisterin Ulrike Westkamp das außergewöhnliche und nachhaltige Engagement von Peter Malzbender gewürdigt, nicht ohne darauf zu verweisen, dass Verhandlungen mit ihm eine besondere Herausforderung sind. Allerdings stünden sie stets unter dem Zeichen, das Beste für den Natur- und Landschaftsschutz zu erreichen. „In dieser Vielfalt und Intensität findet man das Engagement nicht oft“, sagte Landrat Ansgar Müller in seiner letzten Rede dieser Art im Amt. Es gebe zwar noch viel zu tun, wenn man zum Beispiel an den Insektenschwund und die Nitratbelastung im Grundwasser denke, doch zählte er auch Positives auf. Zum Beispiel, dass es wieder Störche am Niederrhein gibt, genauso wie Seeadler, Flussseeschwalben und Hirschkäfer.

Bernd Krebs, der als stellvertretender Vorsitzender der Landschaftsversammlung Rheinland die Ehrung vornahm, erinnerte daran, dass der Rheinlandtaler seit 1976 an Menschen verliehen wird, die sich für den Naturschutz und die Kulturlandschaft einsetzen.

Über 80 Fußballfelder täglich

Dass solches Engagement dringend nötig ist, zeigen Zahlen. Denn der tägliche Flächenverbrauch in Deutschland beträgt 56 Hektar. Das sind mehr als 80 Fußballfelder, rechnete Krebs vor. Schon jetzt seien mehr als die Hälfte aller Tierarten gefährdet, stehe über ein Drittel aller Pflanzen auf der Roten Liste.

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Peter Malzbender habe seine gesamte Freizeit dem Natur- und Landschaftsschutz verschrieben und dabei in den vergangenen 30 Jahren mehr als 100 Naturexkursionen geleitet. Während seiner 40-jährigen Amtszeit sei die Zahl der Mitglieder im Naturschutzbund im Kreis Wesel von 6300 auf 9300 gestiegen. Krebs machte auf Malzbenders Engagement für Greifvögel und Eulen in der Schillkaserne aufmerksam genauso wie für den Verbleib des Wolfes. „Sie sind ein richtig mutiger Mann“, lobte er ihn.