Wesel. Wenn die Südumgehung fertig ist, wird es in der City ruhiger, der Verkehr aber verlagert. Der Ausbau der B58 ist für den Nabu keine Option.

Peter Malzbender ist sauer, richtig sauer. Der Nabu-Kreisvorsitzende versteht nicht, wie die SPD auf die Idee kommen kann, die Bundesstraße 58 vierspurig auszubauen. Sie habe nicht begriffen, dass der Klimawandel in vollem Gange ist.

Hunderte Bäume für eine alte Eiche

„Die Klimakatastrophe wird viel größer werden als die jetzige Pandemie“, sagt Malzbender und kündigt schon an, dass der Naturschutzbund es nicht zulässt, dass die Alleebäume der Säge zum Opfer fallen. Der Naturschützer spricht vor allem von den alten Eichen, die die Schermbecker Landstraße umrahmen. Um einen Eichenbaum zu ersetzen, müssten hunderte Bäume gepflanzt werden. Und dafür wiederum gebe es gar keinen Platz.

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Der Klimaschutz sei das Thema schlechthin. „Wir haben keine Zeit mehr. Die Ökobilanz ist in acht Jahren aufgebraucht“, verkündet Malzbender. So werde jedenfalls der Autoverkehr weiter gefördert statt ihn einzudämmen. Viel wichtiger sei es nun, Flächen zu entsiegeln statt zu versiegeln, gewisse Gebiete müssten rückgebaut oder abgerissen werden. Es müssten viel mehr Brachflächen her. Dazu gehöre auch endlich ein Verbot, Vorgärten einfach zuzupflastern. Und zu jedem größeren Neubaugebiet gehöre eine kleine Parkanlage, die dafür sorge, dass die Temperatur im unmittelbaren Umfeld um ein paar Grad runtergekühlt werde.

Stattdessen sei die Lokalpolitik vor der Wahl damit beschäftigt, ständig ein neues Eichhörnchen durchs Dorf zu treiben. Nur die wirklich großen Themen, wie der Klimaschutz, würden von den Parteien nicht angepackt. Besser wäre es laut Malzbender, wenn alle einmal zusammen nachdächten, was in Sachen Klimaschutz zu tun ist.

Ein falsches Signal sei es jedenfalls, die Platanenallee in Büderich zu beleuchten. Stichwort Lichtverschmutzung. Und auch die von den Jusos vorgeschlagenen Blühstreifen auf Verkehrsinseln zeigten, dass sie ahnungslos seien.

Mit aller Kraft gegen die Fällung

Für den Kreis-Nabu-Chef ist jetzt schon klar: Sein Verband wird sich mit aller Kraft gegen das Fällen der Alleebäume an der Schermbecker Landstraße einsetzen.