Schermbeck. Die Werbegemeinschaft geht neue Wege, um die Kunden zu den örtlichen Händlern zu lotsen. Ausgefallene Straßenfeste reißen Löcher in viele Kassen.

Die Worte des Vorsitzenden der Schermbecker Werbegemeinschaft, Wolfgang Lensing, klingen alarmierend: „Vier ausgefallene Großveranstaltungen sind schon echt heftig, das tut uns richtig weh!“ Damit spricht er für die Kaufmannschaft – vor allem, aber nicht nur – an der Mittelstraße, die in den vergangenen Monaten herbe Einnahmeverluste habe erleiden müssen.

Besonders weh tut den Einzelhändlern, dass neben „Schermbeck genießen“ und dem beliebten „Bankgeflüster“ auch weitere Straßenfeste wegen der Corona-Pandemie nicht durchführbar sind – denn auch das Heimatshoppen sowie die „Schöne alte Weihnachtszeit“ fallen in diesem Jahr aus.

Verluste um bis zu einem Viertel

„Alles, was wir bisher gemacht haben, um viele Leute in den Ort zu locken, ist jetzt verboten und darf nicht stattfinden“, so Lensing. Einige Händler hätten ihm bestätigt, dass solch ein Fest wie ein verkaufsoffenes Wochenende, Sommerstraßenfest oder Weihnachtsmarkt auch schon mal für einen Umsatz sorgt, den er sonst in einem ganzen Monat habe.

Das Sommerstraßenfest -  hier ein Bild aus dem Jahr 2015  – wurde von vielen Händlern schmerzlich vermisst.
Das Sommerstraßenfest - hier ein Bild aus dem Jahr 2015 – wurde von vielen Händlern schmerzlich vermisst. © FFS | Markus Joosten

Der Vorsitzende betont: „Wenn wir nicht dafür sorgen, dass hier im Ortskern weiter Einzelhandel ist, dass die Geschäfte und Unternehmen unterstützt werden, dann macht es irgendwann keinen Spaß mehr hier zu wohnen und zu leben.“

Folgeschäden im Blick behalten

Dann gebe es irgendwann auch keine Arbeits- und auch keine Ausbildungsplätze mehr für die Kinder und Enkelkinder.

Letztlich gehe es auch um die Unterstützung von vielen Gruppen und Vereinen, was für die Geschäftsleute völlig selbstverständlich sei. Und am Ende bleiben beim Einkaufen vor Ort auch Steuern bei der Gemeinde.

In der aktuell besonderen Zeit müsse die Schermbecker Werbegemeinschaft folglich ihre Veranstaltungskonzepte neu bewerten und andere Wege gehen. „Wenn wir dann hören, dass 20 bis 25 Prozent der Jahresumsätze fehlen, müssen wir reagieren. Wir brauchen Ersatz für diese Feste“, so Lensing weiter, der nun eine neue Aktion vorstellte: „Einkaufen und gewinnen“ heißt es in

Schermbeck nun jeweils zwei September- und Novemberwochen – in diesen Zeiträumen erhalten die Kunden zu jedem Einkauf ein Los geschenkt. Maximal werden 10.000 Lose je Aktion verteilt – von Supermarkt bis Kiosk, von Tankstelle bis Gaststätte.

Unter allen Teilnehmern verlost die Werbegemeinschaft dann Schermbeck-Gutscheine in Höhe von 20, 50 und 100 Euro und in einem Gesamtwert von 1.200 Euro, die wiederum bei einer der 89 Mitgliedsfirmen eingelöst werden können.

Plakate und Lose werden in den nächsten Tagen im Ortskern verteilt oder an die Mitgliedsfirmen verschickt, die sich im Gewerbegebiet oder außerhalb befinden.

Zwei Aktionszeiträume

Wolfgang Lensing: „Wir wollen damit einen Anreiz schaffen, ganz bewusst nochmal darüber nachzudenken: ,Ich gebe mein Geld hier aus.“ Die Aktionszeiträume sind vom 14. bis 30. September sowie vom 23. November bis 6. Dezember – quasi Heimatshoppen mit Belohnung.

>>> EINE NEUE HOMEPAGE UND VORSICHTIGER OPTIMISMUS FÜR DAS JAHR 2021

Einen Dank richtete Wolfgang Lensing an Oliver Wirtz für die Neukonzeption der Homepage der Werbegemeinschaft. Unter www.wg-schermbeck.definden sich zentral alle Informationen zu Veranstaltungen, Gewinnzahlen und auch Downloads rund um die neue Aktion „Einkaufen und gewinnen.“

Die Werbegemeinschaft wirbt für Schermbeck, als „Gemeinde für die ganze Familie – zum Bummeln, Einkaufen, Stöbern und Genießen“. Immerhin: Für Mai ist das nächste „Bankgeflüster“ geplant, für den 2. bis 4. Juli das Gourmetfest „Schermbeck genießen“ sowie für Dezember die „Schöne alte Weihnachtszeit“.