Hünxe/Schermbeck. Der neue Wachleiter in Hünxe, zuständig für Schermbeck, Hünxe und Marienthal, ist ein Drevenacker. Er kennt Land und Leute.

Familiär geht es zu in der Hünxer Polizeiwache und wenn es etwas zu feiern gibt, dann wird es auch gastlich: Klaus Messerschmidt löst Stefan Henseler als Leiter der Wache ab. Das hat der 56-Jährige genau genommen schon am 1. Januar getan – Henseler ist in die Leitstelle gewechselt. Messerschmidt hatte sich die Drevenacker Wache als Arbeitsplatz gewünscht. Corona hat verhindert, dass er sich bislang öffentlich vorstellen konnte.

Erfahrung zählt bei der Arbeit vor Ort

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Der Polizeihauptkommissar ist „das Gesicht der Polizei nach außen“, betonte Landrat Ansgar Müller. Er ist Ansprechpartner für alle Belange von verschiedenen Seiten – für die Bürgermeister von Schermbeck und Hünxe beispielsweise, denn die Drevenacker Wache ist auch für Schermbeck zuständig. Es sei wichtig, erfahrene Beamte als Wachleiter einzusetzen, so der Landrat. Und Erfahrungen hat der Drevenacker, der von sich sagt er sei ein Familienmensch. In Bochum, Köln und Oberhausen war er im Einsatz, auch als Motorradpolizist. Messerschmidt war jahrelang Einsatztrainer und seit 1997 gehört er zur Polizeibehörde in Wesel, wo er auch Fahr- und Sicherheitstrainer war – bis heute trainiert er Polizisten im Umgang mit dem Streifenwagen.

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Der neue Wachleiter ist seit Januar verheiratet – ein zweiter Anlauf – und er lebt in Drevenack. „Ich möchte die Polizeiliche Tätigkeit in den Dienst der Bürger stellen“, sagt er – was besser funktioniert, wenn er Menschen und Mentalität kennt. Kann es nicht schwierig sein, es plötzlich beruflich mit seinem Nachbarn zu tun zu haben? Messerschmidt winkt ab. Das sei eine Frage der Professionalität, man müsse das eben trennen. „Es reizt mich nicht, anonym irgendwo zu arbeiten“, sagt er.

Wachleiter ist das Gesicht der Polizei nach außen

Hünxes Bürgermeister Dirk Buschmann der mit seinem Stellvertreter Klaus Stratenwerth zum Gratulieren kam, kennt das Problem. „Ich habe früher im Sozialbereich gearbeitet. Es war nicht immer angenehm, wenn Menschen, die ich von der Arbeit kannte, dann im Supermarkt ihr Bier oder eine Schnapsflasche vor mir versteckt haben...“ Man müsse professionell darüber hinweg sehen. Rüdiger Kunst, Leitender Polizeidirektor, sieht eher einen Vorteil der ländlichen Gebiete gegenübe rden Städten darin, dass die Polizei die Menschen eher kennt.

Ansprechpartner der Gemeinden

Die Bezirksbeamten und der Wachleiter seien für die Gemeinde wichtig, sagt Bürgermeister Dirk Buschmann „es gibt viele Schnittstellen zwischen Ordnungsdienst und Polizei“. Er lobt die Zusammenarbeit und freue sich besonders darüber, dass der neue Wachleiter in Hünxe verwurzelt sei und dass es sein Wunschjob ist.

Zwei Bezirksdienstbeamte arbeiten in der Polizeiwache, plus zehn Kollegen die zu zweit in fünf Schichten rund um die Uhr mit dem Streifenwagen unterwegs sind. Es ist ein ländlicher Bereich, 200 Quadratkilometer umfassend, einer mit langen Wegen. Wenn es darauf ankommt, liege die Einsatzreaktionszeit dennoch bei 5,5 Minuten im Schnitt, sagt Landrat Ansgar Müller.