Wesel. Bei der Gänsejagd in Büderich gerieten Passanten und Jäger aneinander. Dabei soll ein Mann die Waffe in Richtung der Spaziergänger gehalten haben.
Es sollte eine geruhsame Abendrunde werden, als die Büdericher Spaziergänger auf dem Deich zwischen der Gaststätte „Wacht am Rhein“ und den Elvericher Höfen am Dienstagabend gegen 21.15 Uhr plötzlich von Schüssen überrascht wurden.
Sie entdeckten im Bereich des Deiches einen Jäger auf einem Sitz und zwei weitere im Gebüsch. Einer von ihnen hatte offenbar soeben eine Gans erlegt, weshalb die Spaziergänger den Jäger zur Rede stellten. Der Mann habe nichts gesagt, berichtet Peter Malzbender, Vorsitzender der Nabu-Kreisgruppe Wesel, an den sich die Spaziergänger wandten, weil sie dachten, dass die Jagd nicht legitim ist. Allerdings habe der Jäger die Waffe geladen in ihre Richtung gehalten.
Nabu erstattet Anzeige bei der Jagdbehörde
Malzbender erstattete sofort Anzeige bei der Unteren Jagdbehörde, die beim Kreis Wesel angesiedelt ist. Denn das sei nicht waidmännisch. Und nicht nur das. Es sei Pflicht, dass die Jäger bei ihrem Tun einen Jagdhund dabei hätten. Doch auch dies sei nicht der Fall gewesen.
„So etwas geht einfach nicht“, findet er. Bei der Jagdbehörde sei die Jagd in Büderich ordnungsgemäß angemeldet gewesen. Das habe man ihm bestätigt, so Malzbender. Schließlich sei es momentan erlaubt, Sommergänse zu erlegen. Dazu gehören neben den heimischen Graugänsen auch Nil- und Kanadagänse. Die Saison ist dann beendet, wenn im September die ersten arktischen Wildgänse wieder am Niederrhein landen. Denn die Verwechslungsgefahr ist zu groß. (P.H.)