Wesel. Zu diesen Ergebnissen kommt ein Institut aus Köln, das das Einzelhandelskonzept für die Hansestadt fortgeschrieben hat. Lob auch aus der Politik.

Das Zeugnis, das Birgitt Wachs von der Gesellschaft für Markt- und Absatzforschung in Köln, Wesel ausstellt, ist ein sehr gutes.

Nach 2006 und 2012 hat das Unternehmen das Einzelhandelskonzept für die Stadt Wesel fortgeschrieben und kommt dabei zu besten Erkenntnissen, wie die Mitglieder des Ausschusses für Stadtentwicklung, Umwelt und Nachhaltigkeit sowie des Wirtschaftsförderungs- und Grundstücksausschusses in der gemeinsamen Sitzung hören konnten.

Ansiedlungen besser steuern

Im Städtischen Bühnenhaus machte Birgitt Wachs deutlich, dass es sich bei den Ergebnissen aber nicht etwa um ein aktives Handlungs-, sondern um ein Steuerungskonzept handelt. Sprich: Es stellt eine Grundlage für städtische Entscheidungen dar, welches Gewerbe, wo seinen Platz findet.

Bürgermeisterin Ulrike Westkamp hatte es eingangs schon deutlich gemacht: „Es gab immer wieder Ansätze von Firmen, die auf der grünen Wiese bauen wollten, was aber schädlich für unsere Innenstadt gewesen wäre.“ Nun haben nicht nur Politik und Verwaltung eine Grundlage für ihre Entscheidungen, auch etwaige Investoren und Händler wissen sofort, woran sie sind.

Auch interessant

Seit 2006 hat Wesel eine sehr positive Einzelhandelsentwicklung gemacht. Das gilt auch für die Zahl der Betriebe, die nur in sehr geringem Maße weniger geworden sind, deutlich geringer als im Bundesdurchschnitt. Zudem wurde bei Befragungen am Telefon und Online festgestellt, dass die Weseler und Menschen in der näheren Umgebung durchaus zufrieden mit dem Angebot sind.

Stabile Entwicklung

Die Innenstadt habe sich stabil entwickelt und hat eine große Bedeutung für die Weseler selbst wie für die Menschen in den nahe gelegenen Kommunen. Bei Bekleidung, Schuhen und Sportartikeln liegt die Zentralitätskennziffer bei 144. Das bedeutet, dass 44 Prozent mehr gekauft wird als in Wesel Kaufkraft vorhanden ist. Diese Ziffer liegt auch bei Nahrungs- und Genussmitteln sowie beim Bau-, Heimwerker- und Gartenbedarf über 100. Gegenüber Voerde, Dinslaken und Moers zum Beispiel punktet Wesels City stark.

Auch interessant

„Bisher hat sich die Innenstadt von Wesel sehr, sehr gut gehalten“, lautet das Urteil der Kölner Fachfrau, auch wenn gerade in der Brückstraße Leerstände zu beklagen sind, die gewisse Aktivitäten erforderlich machten. Keine Innenstadt sei so gut aufgestellt - mit Ausnahme von Bocholt. Es handele sich bei der Kreisstadt um einen zentralen Standort, bei dem der Bereich Nahrungs- und Genussmittel weiter an Bedeutung gewinnen werde.

Auch die Ortsteile wurden unter die Lupe genommen. Ein Ergebnis für Flüren: Der kleine Rewe-Markt könne nicht Flüren und Bislich versorgen. Deshalb sollte bei einem möglichen neuen Wohngebiet an der Reeser Landstraße perspektivisch auch an einen weiteren Nahversorger gedacht werden. Am Ende steht die Empfehlung, die Innenstadt und die Nahversorgung an den Wohnplätzen weiter zu stärken.

Positive Sicht der Politik

„Ich bin sehr zufrieden“, lautete das Urteil von Ludger Hovest (SPD). Jetzt müsse das Erreichte bewahrt und punktuell weiter ausgebaut werden. Jürgen Linz (CDU) hält es zudem für wichtig, die positive Botschaft auch nach außen zu tragen. Denn die Weseler redeten oft schlecht über ihre Stadt.