Schermbeck. Die Mittelstraße und weitere Bereiche im Ortskern sollen neu gestaltet werden. Bürger können ihre Anregungen für eine Neuplanung beisteuern.
Nein, „Unser Schermbeck“ ist keine weitere neue Partei oder Wählergemeinschaft in Schermbeck, wie so manch einer am Samstagmittag auf dem Rewe- Parkplatz vermutete. Zwar präsentierten sich im oberen Bereich der Mittelstraße Schermbecks Parteien zum Kommunalwahlkampf. Auf dem Parkplatz des Discounters ging es allerdings um das „Städtebauliche Rahmenkonzept für den Ortskern von Schermbeck“, bei dem der Kreuzungsbereich Erler Straße/Mittelstraße, die Mittelstraße, die Mühlenteiche, die Bachstraße, das Areal zwischen Rathaus und Gemeinschaftsgrundschule und der ehemalige Wallgrabenbereich betrachtet und überplant werden sollen.
„Unser Schermbeck“ wurde das Projekt genannt. Bürger hatten die Möglichkeit, den Mitarbeitern des Dortmunder Stadtplanungsbüros „Junker + Kruse“ , WbP (Bochum) und Runge IVP (Düsseldorf) sowie den Mitarbeitern der Verwaltung ihre Wünsche und Anregungen kund zu tun. Auf der Seele brannte den Gesprächsteilnehmern natürlich die verkehrliche Situation auf der Mittelstraße, für die seit Jahrzehnten erfolglos nach einer Möglichkeit der Verkehrsberuhigung gesucht wird. Jetzt muss es allerdings klappen, da auch die RWW in den Startlöchern steht, um die Wasserleitungen in der Straße zu erneuern. Immer wieder kommen hier Wasserrohrbrüche vor. Die Neugestaltung dieses zentralen Bereichs bildet einen wichtigen Schwerpunkt des städtebaulichen Konzeptes.
Über die Mittelstraße soll weniger Verkehr fließen
Die Mittelstraße selbst sei eine sehr reizvolle Straße, die den Charme einer Altstadt verbreite, aber eben zu voll und zu eng sei, haben die Stadtplaner bei festgestellt. Für Andreas Mayer gibt es für die Mittelstraße eigentlich nur drei Möglichkeiten: „Eine Sperrung, eine Einbahnstraße oder den Verkehr zwischendurch seitlich abfließen lassen.“ Seine Aufgabe: „Wir müssen herausfinden, was die Bürger möchten,“ sagt er. Angeregt wurde in den Gesprächen zum Beispiel, die „Mi“ für kulturelle Veranstaltungen zu öffnen, einen Klinker zu verlegen, der geräuscharm ist, eine Einbahnstraßenregelung oder den Verkehr dadurch aus der Straße herauszuhalten, in dem Lastenräder zum Einkaufen angeboten werden und vieles mehr.
Fleißig verteilt wurden Postkarten, auf denen sich die Bürger zu den Punkten „Was gefällt Ihnen am Schermbecker Ortskern?“, „Was gefällt Ihnen nicht?“ und „Was würden Sie verbessern?“ schriftlich äußern können.
Erste Ergebnisse für die Planung der Mittelstraße gibt’s im Herbst
In den Fenstern des Rathauses gibt es zu den Planungen eine Ausstellung und am Samstag, 5. September, findet im Rathaus von 10 bis 14 Uhr ein interaktiver Ideenmarkt statt. Die Planer und die Verwaltungsmitarbeiter hoffen auf eine starke Beteiligung der Bevölkerung, damit der Name „Unser Schermbeck“ auch zu Recht gewählt wurde.
Ab dem 24. August steht hierzu auch digital unter www.schermbeck.de eine Onlinebeteiligung zur Verfügung. Erste Ergebnisse werden im Herbst präsentiert, im Frühjahr könne die Entscheidung fallen und Förderanträge gestellt werden, so dass mit dem Gestaltungsbeginn für das Jahr 2022 zu rechnen ist, berichteten die Stadtplaner.