Wesel. Überlegungen, die Gewerbefläche zu bebauen, hält die SPD für unrealistisch. Die Stadtverwaltung soll nun „unnütze Irritationen“ vermeiden.

Die SPD sorgt sich um Bebauungspläne auf dem brach liegenden Flachglasgelände. Daher bitten sie aus „aktuellem Anlass“ das Thema in der nächsten Sitzung des Ausschusses für Stadtentwicklung, Umwelt und Nachhaltigkeit zu beraten. Die Sozialdemokraten haben gehört, dass Investoren ein größeres Projekt ins Auge gefasst haben sollen.

„In den letzten Tagen ist der eine oder andere am Flachglasgelände vorbeigelaufen und hat sich gedacht: ‘Wie schön wäre es, wenn dort 100 exklusive Villen mit Rheinblick entstehen würden und dazu noch die fußläufige Anbindung in die Stadt’“, so SPD-Chef Ludger Hovest.

Um „unnütze Irritationen“ zu vermeiden, soll die Verwaltung nun Stellung beziehen. Denn das Gebiet sei als Gewerbefläche ausgewiesen, davon gebe es in der Stadt deutlich zu wenig. Beim Flachglasgelände war der Rat „in seiner Gesamtheit der Meinung, dass er keine Änderung der Ausweisung als Gewerbefläche beantragt“. Außerdem liege die Fläche im Überschwemmungsgebiet.

Welcome-Hotel am Rhein wäre heute nicht mehr genehmigungsfähig

„Wir wissen alle, welche Schwierigkeiten wir seit Jahren haben, das Kombibad genehmigungsfähig zu machen. Das Welcome-Hotel wäre so nicht mehr genehmigungsfähig.“ Es sei allerdings eine Schande, eine erstklassige Gewerbefläche mit Bahnanschluss nicht zu nutzen. Die SPD möchte, dass die Stadt nach der Wahl in Gespräche mit Pilkington eintritt. Hier gibt es mehr aus Wesel, Hamminkeln und Schermbeck

CDU-Bürgermeisterkandidat Sebastian Hense spricht sich für eine behutsame Entwicklung des Flachglasareals aus. Zunächst müsse man sich mit der Betriebsleitung an einen Tisch setzen. Schließlich sei Wesel an den Rhein nach wie vor ein Thema, auch Verbesserungen an der Promenade.

Hense: SPD kommt mit Totschlagargumenten

Doch das lasse sich nicht übers Knie brechen, man könne sich aber perspektivisch Gedanken darüber machen. Die SPD versuche allerdings, alles sofort im Keim zu ersticken und komme mit Totschlagargumenten. Wesel brauche sowohl Gewerbe- als auch Wohnflächen. Vielleicht ließe sich auch eine Mischung machen. Nach der Wahl müsse man das Thema in Ruhe angehen.