Schermbeck. Alle noch lebenden Könige der Trachtenschützengilde trafen sich jetzt zum geselligen Austausch – und um die traditionelle Pfeife zu rauchen.

Zum „Piepe schmöken“, lud Bernd Klevermann, der amtierende Schützenkönig der Trachtenschützengilde Uefte Overbeck, alle noch lebenden ehemaligen Könige zum Königspass ein. Doch das gestaltete sich nicht so einfach. „Ohne Königin klappt datt nicht“, so die Erkenntnis des Tages. Zumindest nicht so gut.

Besuch bei Ex-Majestät Hannes Hutmacher

Der Königspass wurde vor vielen Jahren neben dem Landgasthof Triptrap gebaut, heute ist es Dank des Einsatzes von Matthias Wüpping eine gemütliche Sitzecke, die Vorbeilaufenden oder Vorbeifahrenden die Möglichkeit zum Päuschen zu bieten. Oder den Ehemaligen die Möglichkeit zum „Piepe schmöken“.

Bevor es zum Königspass ging, statteten die ehemaligen Majestäten dem 85-jährigen und damit ältestem noch lebenden ehemaligen Regenten Hannes Hutmacher einen Besuch ab, der von 1984 – 1989 mit Hedwig Knufmann regierte. Dieser freute sich sehr über die Aktion und auch er suchte für das gemütliche Stündchen seine Bauerntracht und seine Orden aus dem Schrank.

Funktionierende Schützengemeinschaft in Uefte-Overbeck

Etwas, was alle ehemaligen Könige besonders betonen, sei die funktionierende Gemeinschaft in Uefte-Overbeck. „Das Zusammengehörigkeitsgefühl ist sehr stark und familiär“, sagte Hannes Hutmacher. Jeder der Könige hat während seiner Regentschaft irgendeine Neuerung eingeführt. So hat Heinz Temmler die Erstellung der großen Strohpuppen als Werbung fürs Fest eingeführt. Sein Nachfolger Manfred Gaffke habe dafür gesorgt, dass der abzuschießende Vogel in Uefte von Werner Steinkamp gebaut wurde. Und man sei froh gewesen, dass es ein Probeschießen gegeben hätte, denn der allererste Vogel war nicht von der Stange zu bekommen, erinnerten sich die Männer.

Theo Dieckhoff hat ein gemeinsames Adventsingen eingeführt, welches immer noch stattfindet. Johannes Triptrap, der sich damals zu seinem 50. Geburtstag mit der Königswürde ein eigenes Geschenk machte, hat das Doppelkopfturnier unter dem Motto „Der König lädt ein“ eingeführt, zu dem sich viele Uefter-Overbecker jedes Jahr im Januar treffen.

Mehrere Anläufe sind nötig, bis die Pfeife brennt

Seitdem Martin Wieschus König war, gibt es nun auch einen eigenen Martinszug in der Bauernschaft. Der amtierende König Bernd Klevermann hat noch nicht so viel erlebt. Durch die Coronapandemie sind ja alle Feste in der Nachbarschaft ausgefallen. Zu seinen Aufgaben gehört auch die Pflege des Denkmals von Nikolaus von Flüe. Ja und dann sollte nach dem langen Erzählen endlich mal die Piepe brennen. Den Tabak hatte König Bernd extra aus dem Norden mitgebracht. Die Pfeifen wurden gestopft- tja und dann wollte keine brennen.

„Ohne Königin geht datt nicht“, wurde humorvoll geschimpft, denn man muss wissen, dass es die jeweiligen Königinnen sind, die zur Parade auf dem Festplatz die Pfeife vorbereiten. Eine „Piepe“ brannte, dann ging sie wieder aus, bei Theo Diekhoff ging erst überhaupt nichts, denn das Röhrchen war verstopft. Mehrere Anläufe wurden benötigt, bis endlich alle qualmten und dann wurde es so richtig gemütlich.