Wesel. Das Spellener Team schenkt im Torbogen des Berliner Tors Selbstgebrautes und andere regionale Getränke aus – zunächst als Experiment bis Oktober.

Angenehm kühl sind die dicken alten Mauern im Torbogen, der ja eigentlich nicht öffentlich zugänglich ist. Ab Samstag wird sich das ändern und neues Leben in und um das Berliner Tor einkehren: Die Betreiber des Spellener Brauprojektes 777 eröffnen um 16 Uhr ihre schon lange geplante „Pop up Bar“ – also eine Saisongastronomie für die warme Jahreszeit. Torsten Mömken und seine Mitstreiter der Kraft-Beer-Brauerei freuen sich, dass es trotz der Corona-Beschränkungen nun doch noch klappt. Und sie sind begeistert vom Ort ihres ersten gastronomischen Angebots: „Es ist ein Traum, wie toll das hier aussieht“.

Tatsächlich: Der Torbogen mit den Nischen und alten Steinen bietet eine schöne Atmosphäre. In den vergangenen Tagen haben die Spellener fleißig gewerkelt und ein maßgeschneidertes Mobiliar für die historische Stätte gebaut. Tische und Stühle aus hellem Holz, zum Teil sind die Sitzmöbel sogar an die Nischen und das Gefälle im Boden angepasst.

Zehn Biersorten fließen aus dem Zapfhahn

Das auffälligste ist jedoch die Theke und die graue Holzwand dahinter, aus der am Samstag zehn Zapfhähne schauen werden. Denn natürlich stehen in der Bar Eigenkreationen im Mittelpunkt – aus Spellen und von befreundeten Brauern.

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Die vier Standardbiersorten des Brauprojekts werden ausgeschenkt, aber auch ungewöhnliche Geschmacksrichtungen. Zum Auftakt gibt es beispielsweise Erdbeer-Ale. Klingt süß, ist es aber nicht, versichert Mömken: „Das ist auch für Bierfreunde gut trinkbar“. Die Spellener verwenden dafür ganze Erdbeeren, deren Zucker vergoren wird.

Torsten Mömken und das Team  vom Spellener Brauprojekt 777 servieren ab Samstag Bier in historischem Ambiente des Berliner Tors.
Torsten Mömken und das Team vom Spellener Brauprojekt 777 servieren ab Samstag Bier in historischem Ambiente des Berliner Tors. © FUNKE Foto Services | Lars Fröhlich

Wer nicht auf Bier steht, findet Alternativen regionaler Anbieter: Säfte von van Nahmen, Limonade der Niederrheinisch-westfälischen Braumanufaktur in Hamminkeln, Weine aus dem Weseler Weinhaus Paus. Nur Essbares wird vorerst noch nicht angeboten. „Das können die Gäste gerne mitbringen“, sagt Mömken. Möglicherweise organisieren die Betreiber noch einen Food Truck. Aber erst einmal wollen sie sich an das Weseler Publikum herantasten.

Abstandsregeln gelten auch in der Bar

Denn die Bar im Berliner Tor ist ein Experiment, mit dem die Voerder Brauer bis Ende Oktober probieren wollen, wie das Konzept ankommt. Über kurz oder lang sind auch kulturelle Events oder Präsentationen von Bierbrauern geplant.

Einen Service an den Tischen wird es nicht geben, dafür aber eine digitale Bierkarte, die über einen QR-Code abgerufen werden kann. Platz für die Gäste ist auch auf den Stufen vor dem Tor, dort werden auch kleine Tische aufgestellt.

Pop up-Bar im Berliner Tor ist ein Experiment

Wichtig ist den Betreibern, dass die Gäste die Abstandsregeln einhalten und Masken tragen – außer wenn sie an den Tischen sitzen oder stehen. Auch Desinfektionsflaschen stehen bereit.

Gut zwei Monate wollen Torsten Mömken und Erfahrungen sammeln und dann entscheiden, wie es im nächsten Sommer weitergeht. „Wenn es ankommt, werden wir uns einiges einfallen lassen.“ Geöffnet ist die Bar im Berliner Tor mittwochs bis samstags in der Zeit von 16 bis 22 Uhr.