Wesel. Noch ist die Droste Woy, ein wertvoller Lebensraum am Bislicher Deich in Wesel, zu retten. Der Nabu bittet die Feuerwehr um Hilfe.

Die Droste Woy in Bislich ist ein wertvoller Lebensraum – doch derzeit droht sie, wie schon im vergangenen Jahr und 2018, auszutrocknen. Es gibt kaum noch Wasser, Störche und Reiher fangen, was sich noch regt. Nabu-Kreisvorsitzender Peter Malzbender will verhindern, dass das Grundwasser gespeiste Gewässer austrocknet.

Und er hofft auf die Hilfe der Feuerwehr: Die, so die Idee, könnte Wasser aus der Westerheide abpumpen und die Woy damit füllen. Derzeit überprüfen die Retter, ob und wie sie helfen können, wenn auch die Rettung von kleinen Amphibien gewöhnlich nicht auf ihrem Dienstplan steht.

Kleinstlebewesen sind auf das Wasser angewiesen

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Wer einen Blick auf das trocknende Gewässer wirft, bezweifelt, dass es hier überhaupt noch etwas zu retten gibt. Malzbender sieht das anders, es gehe ja nicht um die Fische allein. „Kleinstlebewesen, Schnecken, Würmer, Mikroben, die Larven von Großlibellen – all das würde absterben, ein ganzer Lebensraum“, sagt er. Auch Amphibien, die schlüpfen, die Larven von Erdkröten etwa, rund einen halben Zentimeter klein. Der Boden des Gewässers bekommt derzeit Risse, ist hart wie Zement. Zahlreiche Lebewesen benötigen ihn.

Zudem, erläutert Malzbender, ist das Wasser eine wichtige Nahrungsquelle für Wasservögel. Stehendes, wasserstoffarmes Wasser entwickelt Bakterien, die die verbliebene Brühe giftig für die Vögel machen. Trinken sie daraus, „sterben sie elend daran“, erläutert Malzbender.

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Also: Es muss wieder Wasser in die Droste Woy. „Sie ist die eine der wenigen intakten Woyen, die wir noch haben“, erläutert Malzbender. Bis vor wenigen Jahren habe sie ganzjährig Wasser gehabt. Derzeit führen noch die Woyen am Deutschen Eck in Bislich Wasser.

Suche nach Lösungen hat begonnen

Dass der Wasserspiegel schwankt, sei kein Problem, ein Austrocknen allerdings schon. Das Wasser aus der Westerheide eigne sich, weil es quasi ein stehendes Gewässer mit ausreichender Tiefe und hohem Sauerstoffgehalt ist. Möglicherweise könnte auch ein benachbarter Brunnen für Abhilfe sorgen, derzeit wird an den Möglichkeiten gearbeitet, um der Natur über diese Durststrecke zu helfen.