Schermbeck. Laut Bürgermeister Rexforth zeigte Edeka weniger Interesse, im 12-Millionen-Euro-Projekt an der Erler Straße einen Lebensmittelmarkt zu betreiben.

Auf diese Entscheidung haben viele Schermbecker seit Jahren gewartet: Nun ist klar, dass der Vollsortimenter-Lebensmittelmarkt in dem geplanten neuen 12-Millionen-Euro-Projekt an der Erler Straße ein Rewe-Markt sein wird. Neben Bürgermeister Mike Rexforth erläuterten gestern Gerd Abelt von der Gemeindeverwaltung, die Architekten Johannes Brilo und Lars Rexforth sowie Vertreter von Rewe Dortmund und zudem vier Mitarbeiter der Schermbecker Volksbank und der Nispa die Pläne.

Edeka wollte auf die „grüne Wiese“

Seit vergangener Woche war bereits klar, dass es eine Entscheidung zwischen Edeka und Rewe geben würde. Wie Bürgermeister Mike Rexforth erläuterte, habe Edeka leider „bis zuletzt nicht verstanden, worum es eigentlich geht“ und nach wie vor einen Bau „außerhalb auf der grünen Wiese“ favorisiert.

Doch gerade das wollte die Politik nicht, sondern einen Nahversorger am oberen Ende der Mittelstraße. Mit Rewe dagegen seinen die Gespräche „von Beginn auf partnerschaftlicher Ebene“ verlaufen. Mike Rexforth sagte: „Der jetzige Ankermieter ist für Schermbeck genau der richtige!“ Unter anderem, weil es gelungen sei, Rewe für mindestens 18 Jahre an diesen Standort an der Erler Straße zu binden.

Eine weitere Ansicht des neuen Komplexes.
Eine weitere Ansicht des neuen Komplexes. © PR | lr

Der neue rund 1700 Quadratmeter große Markt werde keine Kopie von Rewe Conrad am unteren Ende der Mittelstraße sein, erläuterte Dirk Jahns von Rewe Dortmund.

Regionale Produkte

Der künftige Rewe-Markt werde nach den neuesten Kriterien errichtet und einen Schwerpunkt auf lokale Herstellung und regionale Produkte setzen.

Der spätere Kaufmann, der heute noch nicht feststeht und über eine Ausschreibung gesucht werde, könne im Laufe der Zeit sein Sortiment auf die Wünsche der Kundschaft zuschneiden, so Jahns weiter.

Er betonte, dass Rewe bereits seit über 30 Jahren in Schermbeck verwurzelt sei, auch der bereits bestehende Rewe-Markt Conrad werde langfristig erhalten bleiben. „Natürlich haben wir das für uns auch wirtschaftlich analysiert und sind zu dem Schluss gekommen, dass es sich in Schermbeck rechnet, einen zweiten Rewe-Markt zu betreiben.“

Eröffnung Anfang 2023

In den neuen Markt, der planmäßig zu Beginn des Jahres 2023 öffnen soll, werde es etwa 20.000 Artikel geben – 50 bis 60 Mitarbeiter könnten hier einen Job finden, so Jahns. Rewe werde rund 1,5 Millionen Euro in die Ausstattung - also Einrichtung und Ware – investieren. „Das Objekt ist sehr speziell, hat aber auch viel Charme“, sagt Jahns.

„Im Vorraum planen wir einen großen Backshop mit Café und Aufenthaltscharakter. Insgesamt versuchen wir extrem regional unterwegs zu sein“, ergänzt Peter Gumprich, ebenfalls von Rewe Dortmund. Er lobt das Konzept des Wohnens in Kombination mit dem Geschäftshaus als „filigran ausgearbeitet – auch in Bezug auf den Verkehr.“

Läuft alles perfekt, könnte in rund einem Jahr der Spatenstich erfolgen – vorher könnten bereits die Abbrucharbeiten erledigt werden, fügte Architekt Johannes Brilo zu den Planungen des Projekts an.

>>> DIE VERKEHRSSITUATION AN DER ST.-LUDGERUS-KIRCHE IST NICHT EINFACH:

Das Nadelöhr um die Kirche ist nicht einfach“, beschrieb Bürgermeister Mike Rexforth die Verkehrssituation an der St.-Ludgerus-Kirche. Aber es werde einen Kompromiss geben müssen, um das Wohnen und zugleich die Nahversorgung dort realisieren zu können. Architekt Johannes Brilo ergänzte, es werde ein Verkehrskonzept geben, auch ein Verkehrsgutachter werde eingeschaltet.

Gerd Abelt sagte zu der Anbindung an die Erler Straße: „Das ist eine Landstraße, die auch dafür geeignet ist, den Verkehr aufzunehmen. Aber sie hat natürlich ihre Knifflichkeiten.“