Hamminkeln. Die Liberalen Bernd Reuther und Hermann Lackermann informierten sich bei den Betreibern des Campingplatzes Digndener Heide über die Lage.
Insgesamt rund 450 Parzellen hat der Campingplatz in der Dingdener Heide. Auch für diesen Betrieb ist das Jahr 2020 anders als sonst: Corona hat auch hier zu unerwarteten Veränderungen geführt. Der Bundestagsabgeordnete Bernd Reuther war gestern mit dem Ortsvorsitzenden der Hamminkelner FDP, Hermann Lackermann, nach Dingden gekommen, um sich über den Campingplatz im Allgemeinen und die Folgen von Corona im Besonderen bei den Inhabern zu informieren.
Immerhin rund zwei Monate war der Platz weitgehend geschlossen – lediglich die Dauercamper konnten relativ bald wieder ihre Parzellen besetzen. Alle anderen Wohnwagen und Wohnmobile waren erst ab Mai wieder zugelassen. Doch die Inhaber Paula, Stefanie und Michael Kurkowiak ließen sich in ihrem Tatendrang durch diese Zwangspause nicht bremsen: Schon lange waren Um- und Ausbauten am Campingplatz vorgesehen. Und so ging man frisch ans Werk, um einen Spielplatz zu bauen, der seit vergangenem Freitag zugänglich ist. Auch einige andere Auffrischungsarbeiten konnten in aller Ruhe in Angriff genommen werden.
Kurzarbeit gab es nicht
Die Dingdener Heide
Inmitten des Naturschutzgebietes, der Hohen Heide und der Parklandschaft Hohe Mark, liegt das Ferien- und Erholungsgebiet Dingdener Heide. Mit seinen beiden Freizeitseen, den Spiel-und Sportplätzen, den Rad- und Wanderwegen sowie den Freizeitangeboten, bietet die Dingdener Heide ein ideales Ferien und Kurzurlaubsziel. Staatliche Hilfe musste der Campingplatz Dingdener Heide zu keinem Zeitpunkt der Corona-Krise in Anspruch nehmen. Ein Problem jenseits von Corona haben die Campingplatzbetreiber allerdings: Das wilde Campen auf der grünen Wiese nimmt zu.
Und da so viel zu tun war, gab es für die elf Mitarbeiter im Gegensatz zu vielen anderen Unternehmen auch keine Kurzarbeit. Personal ist sowieso ein Dauerbrenner auf dem Sorgenzettel der Inhaber: Obwohl sie über dem Mindestlohn zahlen, ist es auch ohne Corona nicht einfach, Personal zu rekrutieren. Da der Campingplatzbetrieb sich in erster Linie im Freien abspielt, wo die Ansteckungsgefahr nicht so groß ist wie in engen Räumen, sieht nun alles so aus, wie man sich das unter Normalbetrieb vorstellt. Lediglich die Gaststätte wurde an Corona-Erfordernisse angepasst: Die Tische sind weiter auseinandergestellt als vorher. „In erster Linie sind wir ein Schönwetterlokal“, sieht Paula Kurkowiak das aber nicht sonderlich dramatisch.
Der Umstand, dass in vielen Bundesländern die Campingplätze erst später öffnen konnten, war ein Glücksfall für den Platz in Dingden. „Natürlich gab es während der Schließung ein Minus. Etwa 30 Prozent des Verlustes haben wir aber schon aufgeholt“, freut sich Stefanie Kurkowiak über zahlreiche Besucher. Und noch etwas spricht für den Campingplatz: „Die Leute sind hier sicherer als in der Großstadt“, glaubt sie.
Lob für den Bürgermeister
Schwierigkeiten bereitete naturgemäß die Erstellung eines Hygienekonzeptes. Aber mit Hilfe des BVCD (Bundesverband der Campingwirtschaft in Deutschland) hat auch das geklappt. Auch die Zusammenarbeit mit der Stadt gestaltete sich durchweg positiv. „Bürgermeister Bernd Romanski hatte auch abends noch ein offenes Ohr“, lobt die Inhaberin.
Für Bernd Reuther war dieser Besuch wohl eine positive Abwechslung: „Vor einigen Tagen war ich bei einem Messebauer, da sieht es viel düsterer aus“, berichtete der Bundestagsabgeordnete. Wenn es jetzt noch mit der Umstellung auf die neuen Mehrwertsteuersätze so unproblematisch klappt wie angenommen, muss sich der Campingplatz an der Dingdener Heide keine Sorgen machen.