Wesel. Nach 22 Jahren hört das Ehepaar Lemke im Restaurant Art iauf – doch mit Adam Adamski ist ein Nachfolger gefunden. Der Gastronom hat einiges vor.

Der 39-jährige Gastronom Adam Adamski übernimmt vom neuen Jahr an das Restaurant Art an der Reeser Landstraße in Flüren. „Bei diesem Objekt konnte ich einfach nicht nein sagen“, schwärmt er auf der Terrasse des Lokals, das seit 22 Jahren von Susanne und Uwe Lemke geführt wird. Schon länger war klar, dass das Ehepaar Lemke sich am Jahresende zur Ruhe setzten möchte und deshalb den Pachtvertrag nicht verlängert hat.

Eigentümer Dieter Suhrborg berichtet, dass es etwa 50 Anfragen gegeben habe, die aber alle aus den unterschiedlichsten Gründen nicht in Frage kamen. „Da waren schon bunte Vögel dabei“, erzählt Wesels Wirtschaftsförderer Johannes Opgen-Rhein schmunzelnd. Unter anderem ging es um die Ansprüche an die Küche, wie Suhrborg betont.

Art bleibt Art – Kunst und Kultur inklusive

https://www.nrz.de/staedte/wesel-hamminkeln-schermbeck/restaurant-art-in-wesel-paechter-hoeren-ende-2020-auf-id228354235.html Der 82-Jährige freut sich, mit Adamski jetzt einen Top-Nachfolger gefunden zu haben. „Das passt zu 100 Prozent.“ Was dem Vermieter vor allem wichtig ist, erläutert der künftige Betreiber: „Art bleibt Art – der Name ist weiter Programm.“ Er berichtet von Events im Kunst- und Musikbereich in dem Haus, das im Saal rund 200 Gästen Platz bietet und im Restaurant weitere 100 Plätze bereithält.

Außenansicht des Art.
Außenansicht des Art. © FUNKE Foto Services | Markus Weissenfels

„Wir waren zuerst traurig, dass das Ehepaar Lemke aufhören möchte. Dann hat uns aber begeistert, dass sich ein neuer Pächter gefunden hat", sagt Bürgermeisterin Ulrike Westkamp. Das Restaurant Art sei ein für Wesel „sehr wichtiges Haus mit einer hohen Gastlichkeit“, so Westkamp.

Adam Adamski wohnt mit seiner Frau und zwei kleinen Kindern in Dinslaken. Der ausgebildete Kaufmann war früher bei einem Mineralölkonzern tätig, dann bei der Firma Fressnapf. Vor sieben Jahren wurde er Betriebsleiter des Brauhauses am Centro in Oberhausen und erst kürzlich stieg er im Haus Hiesfeld sowie der Golfgastronomie Hünxe ein.

„Am Anfang wollen wir die Karte sehr ähnlich halten wie wir sie im Haus Hiesfeld anbieten, dann nach den Wünschen der Gäste anpassen“, so der 39-Jährige. Er verspricht „hochwertige, moderne europäische Küche“, die trotzdem bodenständig sei. Sein Leitmotiv lautet: „Der Gast muss satt und zufrieden das Lokal verlassen.“

Mietvertrag für zehn Jahre abgeschlossen

Der kleine See hinter dem Haus.
Der kleine See hinter dem Haus. © FFS | Markus Weissenfels

Zunächst gelte der Mietvertrag für zehn Jahre – mit der Option um weitere fünf Jahre zu verlängern, erklärt Inhaber Dieter Suhrborg. „Für mich ist das auch eine Liebhaber-Geschichte. Ich stehe für die Kunst und möchte, dass sie dort erhalten bleibt“, so der 82-Jährige.

Aktuell gibt es vier festangestellte Mitarbeiter im Art, berichtet Susanne Lemke. Adamski sagt: „Wir werden 15 Personen fest anstellen, ich bin kein Freund von vielen Aushilfen.“ Er stellt zurzeit ein Team zusammen, zu dem auch einige Mitarbeiter gehören könnten, die aktuell im Art arbeiten. Und er möchte zwei Köche einstellen: „Wir haben mit Vier-Tage-Wochen gute Erfahrungen gemacht – dann hat der Mitarbeiter danach drei volle Tage zum Entspannen.“

Bis zum 20. Dezember sind noch Susanne und Uwe Lemke die Gastgeber, dann wird einen Monat umgebaut. „Man muss den eigenen Stil einbringen: Wir möchten ein bisschen mit Holz und Stahl spielen“, verkündet Adamski. Montag wird künftig Ruhetag sein – dienstags bis sonntags soll das Art dann von 12 bis 23 Uhr geöffnet sein.

Am Freitag, 29. Januar 2021, wird sicher zur Freunde vieler die Wiedereröffnung des Restaurants Art gefeiert. „Wir sind froh, dass es weitergeht“, betont Bürgermeisterin Westkamp.