Wesel. Weil Bäume beschädigt wurden, gab es erst einmal keine Genehmigung. Doch der städtische Betrieb ASG bietet Gespräche für eine Lösung an.
Momentan genießt wohl jeder das traumhafte Sommerwetter – und denkt im entferntesten nicht an Weihnachten. Wohl aber Heike Lohmeyer. Die Pächterin der Niederrheinhalle teilte gestern auf ihrer Facebookseite mit, dass in diesem Jahr der beliebte Weihnachtspark im angrenzenden Park ausfallen müsse, weil man keine Genehmigung mehr dafür bekomme.
„Wir haben den Ausstellern schon abgesagt“, erklärte Heike Lohmeyer auf NRZ-Anfrage. Viele Flächen dürften aufgrund der Sorge, dass eventuell den Bäumen etwas passieren könnte, nun nach drei Jahren plötzlich nicht mehr genutzt werden – schreibt sie auf Facebook. Der Weihnachtsmarkt könnte somit nur noch im Eingangsbereich des Parks, auf dem Parkplatz und der Schützenwiese stattfinden. „Das macht für uns unter diesen Umständen keinen Sinn“, so Lohmeyer. Der traditionelle Charakter, die besondere Atmosphäre ginge verloren, wenn man nicht in den Park dürfe. Somit sei man gezwungen, den Weihnachtsmarkt nach drei Jahren einzustellen.
Erhebliche Beschädigungen der Bäume
ASG-Betriebsleiter Franz Michelbrink erklärt indes, dass es in den vergangenen drei Jahren „erhebliche Beschädigungen“ des wertvollen Baumbestandes gegeben habe, durch das Rangieren der Fahrzeuge. „Die Wurzelbereiche sind in Mitleidenschaft gezogen worden – und das macht uns große Sorge.“ So gäbe es dort Buchen und Linden mit einem Alter zwischen 80 und 120 Jahren. Man habe deshalb bei der Stadt interveniert. „Aber das bedeutet nicht gleich das Ende des Weihnachtsmarktes“, so Michelbrink.
„Es gibt sicher Lösungen, ohne dass der Baumbestand in Mitleidenschaft gezogen wird.“ Die Stadt werde die Pächter zu einem Gespräch einladen – und daran wolle sich der ASG „gerne beteiligen“. Auch die Politik ist um eine Lösung bemüht. „Der Zug ist noch nicht abgefahren“, glaubt Ulla Hornemann (SPD). Die Stadt sollte noch einmal auf die Pächter zugehen und das Gespräch suchen.
Als einen der gemütlichsten Weihnachtsmärkte bezeichnet CDU-Vorsitzender Sebastian Hense das Angebot im Park. „Ich bin sehr, sehr traurig, der ASG soll schnell Gespräche führen.“