Hünxe. Heftiger Wind hat am Samstag einen Sandsturm im Hünxer Ortsteil Drevenack ausgelöst. Der Sand kam von der Zeelink-Baustelle.
Am Samstag zogen heftige Sandstürme über den Hünxer Ortsteil Drevenack. Ursache war laut Anwohnern die Großbaustelle der Zeelink-Gaspipeline, die derzeit die B58 quert. „Weil die vom Bundesimmissionsschutzgesetz vorgeschriebene Wasservernebelung über den ausgehobenen Sänden nicht stattfand, konnte der Sturm ungehindert den Staub über das gesamte Dorf wirbeln“, sagt Rainer Rehbein, Sprecher der Initiative der Zeelink-Gegner. „Frisch gewaschene Autos sehen aus wie gerade von einem Ausflug in die Wüste zurückgekehrt.“
Sichtbehinderung auf der B58
Selbst in Wohnungen sei der Staub eingedrungen, manche Bewohner hätten über Atembeschwerden geklagt. Auch der Verkehr blieb nicht unberührt: „Auf der Bundesstraße herrschten zeitweise Bedingungen wie bei einem Herbstnebel.“ Am schwersten betroffen seien die Familien in den anliegenden Häusern, Rehbein nennt den Hof Rittmann, auf dem die Pferde nun im Stall bleiben müssen, weil die Weide mit feinem Sandstaub überzogen sei. Über zwei bis drei Stunden wehte der Sand von der Baustelle herüber, bestätigt Detlef Meyer, ebenfalls aktiv in der Initiative. Er hat das Geschehen gefilmt und auf Facebook gestellt. Für viele Drevenacker ist der Sand ein weiterer Punkt, der das Vertrauen in das Projekt Zeelink weiter beeinflusst.
Kritik am Bauherrn
Rehbein, der mit seinen Mitstreitern den Pipeline-Bau derzeit vor dem Oberverwaltungsgericht Münster noch zu stoppen versucht: „Wenn Zeelink nicht einmal die Baustellen in den Griff bekommt, wie schwer wird dann erst ein Versagen wiegen, wenn die Leitung tatsächlich in Betrieb gehen sollte?“
Die Zeelink-Gegner kritisieren, dass die Gasleitung zu nah an der Wohnbebauung gebaut wird und befürchten katastrophale Konsequenzen für die anderen Anliegerorte im Falle einer Havarie.