Wesel. Die Sozialdemokraten wünschen sich in der Wilhelmstraße „ein Kümmerungsbüro für alle Dinge, die den Leute auf der Seele brennen“.
Ordnung, Sauberkeit und die Sicherheit der Bürger seien besondere Anliegen der SPD Wesel, verkündete Ludger Hovest. Der SPD-Vorsitzende stellte gestern den favorisierten Standort für ein „Bürgerbüro und die Außenstelle der Stadtwacht“ am Kulturspielhaus Scala in der Wilhelmstraße vor. Gleichzeitig erläuterte er den Bedarf, den die Sozialdemokraten dafür sehen und die Kriterien für ein solches Büro.
Hovest bezog sich auf das jüngste NRZ-Bürgerbarometer, in dem der Bahnhof sowie der Heubergpark als Angsträume genannt wurden. Zusammen mit der gewünschten „Ferne vom Rathaus“ sei man auf die Wilhelmstraße gekommen, da dort normalerweise reger Publikumsverkehr herrsche.
Sogar zwei geeignete Räume
Außerdem hat die SPD hier schon ganz konkret zwei knapp 30 Quadratmeter große Räume ins Auge gefasst, die zwar beide zurzeit noch anderweitig belegt sind, aber mittelfristig angemietet werden könnten, wie Inhaber Peter Terstegen zusagt. In einem der beiden Räume könnten dann ein bis zwei Stadtwacht-Mitarbeiter ihren Dienst verrichten, und als „gewisser Kummerkasten“ dienen, wie Hovest es nennt.
Laut SPD-Chef sei der Haushalt im Dezember beschlossen und seit knapp zwei Wochen genehmigt – also solle jetzt das vorgesehene Stadtwacht-Büro auch zügig in Angriff genommen werden.
Für den Standort haben die Sozialdemokraten einige weitere Faktoren in die Waagschale geworfen: Er müsse fußläufig im Bereich der Innenstadt erreichbar sein. Um eine Vernetzung mit dem Rathaus zu gewährleisten, solle das neue Büro technisch gut ausgestattet sein. Es soll tagsüber geöffnet sein und sich an den Öffnungszeiten der Geschäfte orientieren, darüber hinaus auch an Samstagen sowie verkaufsoffenen Sonntagen für Publikum fürs Publikum erreichbar sein.
Neben einer Kooperation mit der Polizei sei auch die Zusammenarbeit mit der schräg gegenüber liegenden Verbraucherzentrale wünschenswert und solle angestrebt werden, so Hovest weiter: „Die sehen wir als natürliche Verbündete zur Stadtwacht.“
Wichtig sei auch die Erkennbarkeit der neuen Büros: Die Stadt als Ordnungsbehörde müsse hier Flagge zeigen, deshalb sei auch die deutliche Sichtbarkeit im Straßenbild erforderlich.
SPD-Ratsfrau Ulla Hornemann formuliert das Anlieger ihrer Partei so: „Wichtig ist, dass man jemanden findet, wo man seinen Ärger loswerden kann.
Der direkte Kontakt ist optimal, um seinen Frust und Ärger loszuwerden, den man sonst mit nach Hause nehmen würde.“ Sei es Kaugummi auf dem Fußgängerweg, abgelegter Müll in der Innenstadt oder Radfahrer in der Fußgängerzone – die sich gestört fühlenden Leute sollen nach den Wünschen der SPD hier sofort Hilfe finden.
Anlaufstelle für die Menschen
Ludger Hovest bezeichnet die Anlaufstelle für die Menschen wie folgt: „Wir wünschen uns ein Kümmerungsbüro für alle Dinge, die den Leute auf der Seele brennen – auch wenn es oft nur Kleinigkeiten sind. All das trägt aber insgesamt zum Wohlfühlen in Wesel bei.“