Wesel. Die Diskussion um Zuschüsse und eine städtische Bürgschaft enttäuscht die Eselrock-Organisatoren. Sie sehen langjährige Zusagen infrage gestellt.
Seit 2008 gibt es das Eselrock-Festival im Heubergpark und es ist inzwischen zu einer Veranstaltung angewachsen, auf die die Stadt stolz ist. Doch nun fühlen sich die ehrenamtlichen Veranstalter, ein 16-köpfiges Organisationsteam, von der Stadt schlecht behandelt.
Hintergrund ist die Verwirrung um eine Ausfallbürgschaft für das Festival, für die es laut Stadtverwaltung – so wurde es in der Ratssitzung am Dienstag gesagt – keinen offiziellen Beschluss, der notwendig wäre, geben soll. Die Veranstalter sehen das anders und haben inzwischen einen schriftlichen Beleg dafür gefunden. Doch eigentlich, betont der Vereinsvorsitzende Simon Bleckmann, stehe für die Gruppe nicht das Geld, sondern um der Umgang, die Art der Kommunikation, im Vordergrund. „Der Frust ist groß“, sagt er.
Ursprünglich ging es um die Verwendung der jährlichen 10.000-Euro-Förderung von der Stadt. Die Eselrock-Organisatoren hatten nach der coronabedingten Absage des Festivals die Idee zu einer Ersatzveranstaltung als Auto-Konzert und wollte den Zuschuss dafür einsetzen. Erst auf Nachfrage habe man erfahren, dass die Summe „eingefroren“ sei, so Bleckmann. „Das hätte man uns ja mal mitteilen können“, ärgert er sich.
Eselrock-Crew über das Schreiben verärgert
In einem Schreiben teilte der Beigeordnete Rainer Benien dann mit, dass eventuell schon angefallene Kosten für die Organisation des abgesagten Rockfestivals übernommen würden. Enttäuscht und verärgert war der Verein über einen weiteren Satz in dem Schreiben: Sollte es in der Vergangenheit Zusagen über einen Verlustausgleich für das Festival gegeben haben, seien diese aufgehoben, hieß es. Warum die Zusage plötzlich aufgekündigt wird, kann der Verein nicht verstehen. Hier gibt es mehr aus Wesel, Hamminkeln und Schermbeck
In der Ratssitzung am Dienstag konnten sich mehrere Ratsmitglieder an eine Zusage für eine Ausfallbürgschaft erinnern, nicht aber konkret an eine schriftlichen Fixierung oder einen Ratsbeschluss. Der sei aber notwendig, so Bürgermeisterin Ulrike Westkamp.
Irritation um Bürgschaft: Gab es einen Beschluss?
Dass es aber einen Beschluss dazu geben müsse, hat Simon Bleckmann nun in einem Protokoll einer Jugendhilfeausschusssitzung im Dezember 2013 entdeckt. In dieser Sitzung wurde vorgeschlagen, über eine Ausfallbürgschaft für das Eselrockfestival zu beraten. Der damalige Dezernent Dirk Haarmann wird mit den Worten zitiert, dass nach aktueller Beschlusslage ein Betrag bis zu 2.000 Euro als Ausfallbürgschaft aus Sparkassenmitteln zukünftig für das Eselrock-Festival bereitsteht. „Es hat also einen Beschluss gegeben“, so Bleckmann.
Dennoch betont er, es ginge den Organisatoren weniger um Geld als um die Art und Weise des Umgangs mit den Ehrenamtlern. Noch nie habe man diese Mittel in Anspruch genommen oder eingeplant. „Warum jetzt diese Aussage?“ Das Festival, das mittlerweile ein Finanzvolumen von rund 100.000 Euro erreicht hat, werde zu einem großen Teil über Sponsoren und Einnahmen aus dem Getränkeverkauf ohne städtische Gelder finanziert.
CDU will das Thema im Jugendhilfeausschuss beraten
Die Eselrock-Mitglieder wollen nun besprechen, wie sie mit der Situation umgehen werden. „Ich kann noch nicht sagen, wie es weitergeht“, so Bleckmann. In der Juni-Sitzung will sich auch der Jugendhilfeausschuss auf CDU-Antrag mit dem Thema befassen. Dort möchte die CDU den Verlustausgleich bestätigen lassen.