Wesel. Bosse, Kasalla und andere sorgten beim Eselrock für Stimmung. An beiden Festivaltagen war das Gelände gut besucht. Die Künstler wurden gefeiert.
Axel Bosse hat Bock aufs Eselrock. Der Frontmann der Band Bosse tanzt am Samstagabend ausgelassen über die Hauptbühne, singt sein aktuelles Lied „Alles ist jetzt“, das von den Zuschauern begeistert mitgesungen wird. „Es ist fast auf die Woche genau zehn Jahre her, da stand ich schon mal hier auf der Bühne, alleine mit meiner Gitarre“, sagt der Sänger. „Heute bin ich nicht mehr so alleine.“
Er bedankt sich dafür, dass es heute so voll ist vor der Bühne. Zehn Minuten vor seinem Auftritt haben die Veranstalter des Eselrock die Eingänge des Geländes geschlossen. Da ist mit 3600 Besuchern auf dem Gelände der Höchststand an diesem Eselrock-Wochenende erreicht. Und die Gäste feiern mit Bosse. „Tanzt mit uns“, fordert der die Besucher auf und die machen gerne mit, lassen sich immer wieder zum Mittanzen oder Mitsingen animieren, so dass Axel Bosse bei einigen Stücken einfach nur sein Mikrofon in Richtung Publikum hält und den Gesang den Gästen überlässt.
Höhepunkt im Programm vom Eselrock
Der Auftritt von Bosse ist mit Sicherheit der Höhepunkt im Programm des Festivals. Und Axel Bosse kündigt zum Ende seiner Show direkt seine Rückkehr an: „Wenn in zehn Jahren noch alles in Ordnung ist, komme ich gerne wieder zum Eselrock. Aber wenn ihr mich einladet, gerne auch in zwei Jahren“, sagt er. Offensichtlich hat er eine besondere Zuneigung zum Eselrock-Festival, dem ehrenamtlichen Orgateam und den Besuchern auf dem Festivalgelände entdeckt, denen er allen für die Stimmung an diesem Abend dankt.
Die Kölner Band Kasalla, sonst für Auftritte im Karneval bekannt, serviert am Freitagabend amtliche Rockklänge auf der Hauptbühne des Festivals. Einige Zuschauer sind sichtlich überrascht davon. „Die können nicht nur Karneval. Zu denen kann man auch pogen“, stellt eine Festivalbesucherin fest und tanzt zu den rockigen Klängen mit Liedtexten auf Kölsch. Ein wenig Narretei gibt es dann aber doch auf der Bühne, als „Bernd, das Akkordeon“ seinen besonderen Auftritt hat. „Bernd hält sich eigentlich für einen Gangster-Rapper“, kommt die Ansage von der Bühne und sorgt im Publikum für Lacher. Dann feiern die Gäste zu Kasallas Lied „Lecker Lecker“ und singen auch hier teilweise den Text des Stückes mit.
Lob auch für das Weseler Publikum
Dabei ist die Stimmung beim Eselrock an beiden Festivaltagen quasi durchgängig gut – und zwar vom Start bis zum Ende des Festivaltages.
Die Auftritte von Bands auf zwei Bühnen sorgen dafür, dass es fast durchgängig Musik zu hören gibt. Das Publikum pilgert zwischen der Hauptbühne und der Seebühne hin und her und genießt die Auftritte der Bands, die ein breites musikalisches Spektrum abbilden.
So steht etwa Singer und Songwriter Binyo auf der Hauptbühne und serviert – mit Gitarre in der Hand und von Saxophonist und Schlagzeuger begleitet – gefühlvolle Songs mit Wortwitz. Dass zur Mittagszeit nur gut 100 Zuschauer vor der Bühne stehen, scheint ihn dabei nicht zu stören.
„Ihr seid so laut wie 10.000 Leute hier oben! Ehrlich!“, ruft er von der Bühne und erntet Applaus von den Besuchern. Das Kontrastprogramm gibt es gleich nach seinem Auftritt: Auf der Seebühne holzt die Band Stay in Conflict mit amtlichen Metalklängen los. Und die werden ebenso gefeiert wie Binyo zuvor.
Rockklängen, Gute-Laune-Musik, Punkrock und Metal
Das Eselrock hat in dieser Hinsicht quasi für jedermann etwas zu bieten.
Von beinharten Rockklängen, Gute-Laune-Musik, Punkrock oder eben Metal bis hin zu den ungewöhnlichen Kompositionen der „Monsters of Liedermaching“.
Das Sextett sitzt bei seinem Auftritt in einer Reihe am vorderen Rand der Bühne und beschallt das Publikum mit Liedern, die vor allem durch ihre humorvollen Texte begeistern können.
Organisierte Kleinkünstler, die gemeinsam auf der großen Bühne ihr Publikum unterhalten.
Manche Besucher kommen aber auch einfach her um, begleitet von der Musik, Freunde und Bekannte zu treffen. Und die meisten freuen sich wohl jetzt schon aufs nächste Eselrock.
Noch mehr Impressionen vom Festival im Heuberg-Park unter www.nrz.de/wesel