Schermbeck. Viele Patienten der Schermbecker Caritas-Sozialstation vereinsamen in den Coronazeiten. Für sie bitten die Mitarbeiter die Schermbecker um Hilfe.
Claudia Gertzmann, die Leiterin der Caritas-Sozialstation in Schermbeck macht sich Sorgen um die Patienten, die von ihr und ihrem Team betreut werden. „Es tut ihnen nicht gut, nur zu Hause zu sitzen“, berichtet Gertzmann. Denn viele ältere Menschen fühlen sich in diesen Zeiten besonders einsam. Sie können keine Freunde treffen oder ihre Familien bei sich empfangen, können nicht ins Café und viele Freizeitangebote fallen nun aus. Aus diesem Grund möchte das Team versuchen, den Patienten der ambulanten Pflege zu ein bisschen Freude im Alltag zu verhelfen.
Gertzmann bittet: „Helfen Sie uns diesen Menschen ein bisschen mehr Freude und positive Gedanken zu verschaffen.“ Zum Beispiel mit einem selbstgemalten Bild oder mit Gebasteltem. Aber auch kleine selbstgeschriebene Gedichte, Briefe oder Kurzgeschichten werden gern verteilt. Von Montag bis Freitag (10 bis 14 Uhr) können die Grüße in den bereitgestellten Korb in der Eingangshalle der Caritas-Sozialstation im Alten Rathaus gelegt werden, damit direkter Kontakt zu den Bediensteten vermieden wird.
Die ersten Geschenke sind schon da
Die Grüße ließen nach dem Aufruf in den sozialen Medien am Mittwoch nicht lange auf sich warten. Schon am Donnerstagvormittag kamen die ersten Geschenke für die „Oldies“ an.
Auch ein fünfjähriger Steppke kam mit seinem Opa ins Alte Rathaus – in der Hand einen Brief mit Fotos. Ein dicker Schokomarienkäfer klebte mitten drin. Der junge Mann schrieb: „Ich bin Eduard und wegen des blöden Virus muss ich jetzt auch eine Maske tragen. Ich bin fünf Jahre alt und darf ja jetzt auch nicht in den Kindergarten. Leider darf ich auch nicht zu meiner Uromi, denn das wäre ja viel zu gefährlich. Jetzt spiele ich mit unseren beiden Hunden Hugo und Bennet. Schade, dass wir alle nun so alleine bleiben müssen, aber ich lasse mir sehr viel einfallen, um meine Großeltern, bei denen ich jetzt viel bin, zu unterhalten, damit ihnen nicht zu langweilig wird. Von meinem Kunstwerk im Badezimmer „Malen mit Badeschaum“, waren sie allerdings nicht so begeistert. Ich war sehr stolz, aber bei Ihnen kam das nicht so gut an. Jetzt freu ich mich auf Ostern, hoffentlich klappt das mit dem Osterhasen, nicht, dass der auch nicht raus darf wegen der Kontaktsperre. Viele Grüße Euer Eduard“
Gespendete Begonien für die Senioren
Gertzmann und ihr Team freuten sich auch über 85 Begonien, eine Spende aus einem Voerder Blumenhaus, die nun mit einem netten Gruß der Sozialstation versehen an die betreuten Personen verteilt werden. Auch der mittlerweile von der Gemeinde an einige Senioren mit der Post verschickte Mundschutz sorgte für freudigen Gesprächsstoff bei ihren Patientinnen und Patienten. „Selbst das bringt schon ein wenig Abwechslung in den Alltag“, freut sich Gertzmann