Wesel. Seit Jahren bemüht sich die SPD um ein Projekt in Bislich, das Kiesabbau, Hochwasser- und Naturschutz vereinen soll. Doch es geht nicht voran.

Schon seit Jahren macht sich die SPD für ein integriertes Hochwasserschutzkonzept am Rhein in Bislich-Vahnum stark. Dort war vor Jahren einmal ein Kraftwerksstandort geplant, heute ist es ein FFH-Gebiet. Doch es gibt nach wie vor keine Fortschritte. Daher hat die SPD Wesel nun an Ministerpräsident Armin Lascht geschrieben mit der Bitte, die Sache voranzutreiben.

Es sei nicht nachvollziehbar, „warum ein gutes Projekt nur deshalb vom zuständigen Ministerium nicht intensiv weiterverfolgt wird, weil es aufgrund der jahrzehntelangen Ausweisung als Kraftwerkstandort nicht im Hochwasserschutzkonzept 2025 enthalten ist“, schreiben die Sozialdemokraten.

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Dass das Areal ein FFH-Naturschutzgebiet ist, stehe den Plänen nicht im Weg, argumentieren Ludger Hovest und Norbert Meesters. Denn das Konzept des integrierten Hochwasserschutzes sehe vor, dass Auskiesung, Überflutungs- und Naturschutz vereint werden.

Lippemündungsraum ist Vorbild für das Projekt in Vahnum

Plan ist es, den Deich bis an die K 7 von Rhein weg zu verlegen, dann auszukiesen und Retentionsflächen zu schaffen. Vorbilder für die Planungen in Vahnum sind der Lippemündungsraum in Wesel und das Reckerfeld in Rees. Der Lippemündungsraum zum Beispiel sei ja inzwischen ein Naturschutz-Vorzeigeprojekt, so Ludger Hovest. Er und Norbert Meesters beziehen sich auf den Koalitionsvertrag von CDU und FDP, in dem es heißt, der technische Hochwasserschutz soll weiterentwickelt und der ökologische und ökonomische Mehrwert von integrierten Projekten besonders berücksichtigt werden.

Dass die Fertigstellung des Regionalplans sich verzögert, sollte kein Problem für die Umsetzung des Projekts in Vahnum sein. „Beim Kombibad geht das schließlich auch“, sagt Meesters. Im Gegensatz zum heutigen Zustand wäre das integrierte Projekt sogar eine Aufwertung für das FFH-Gebiet.

Positive Resonanz am Runden Tisch

Schon 2013 gab es auf Einladung des damaligen Landtagsabgeordneten Meesters einen Runden Tisch mit Vertretern der Städte Rees und Wesel, des Umweltministeriums, der Naturschutzverbände und RVR-Direktorin Carola Geiß-Nethöfel. Damals wurde das Projekt von allen positiv bewertet. Ein weiteres Argument für die Auskiesung in Vahnum ist für die Sozialdemokraten, dass dann die in geplanten Abgrabungsflächen in Lackhausen und Obrighoven, die keiner wirklich will, wegfallen könnten.